A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1966-1967 (Debrecen, 1968)
Salánki József: Mit tud Blaeu hazánkról?
' -4 Siebenbürgen wird lateinisch nach den umgebendenjwaldigen BergeniTranßylvania genannt, der deutsche Name weist auf die sieben befestigten sächsischen Städte hin. Nach einer anderen Deutung enthält der Name Hinweise auf die umgebenden Berge, durch die als Tore man in Siebenbürgen eindringen kann. Das Klima Siebenbürgens ist im Winter sehr kalt, der Sommer heiß mit vielen Gewittern, die Blitzschläge richten große Schäden in den Feldern und Gebäuden an. Der Boden ist sehr fruchtbar, viel Getreide, Obst, Wein werden hier angebaut. Der Tierbestand ist groß, es gibt besonders viele Pferde. Viel Salz, Gold, Silber werden zu Tage gefördert. Der Verfasser zählt die Flüße Maros, Olt, Szamos, Kőrös auf, die kleineren werden nur gelegentlich erwähnt. Die Bewohner Siebenbürgens sind Ungarn, Szekler, Sachsen und Rumänen, die letzteren aber den Ungarn und Sachsen Untertan sind, sie haben keine Güter und führen ein Hirtenleben in den Bergen. Die Sachsen wurden am ausführlichsten behandelt, die den anderen Nationalitäten mit ihrer Frömmigkeit, guten Sitten und ihrer Religiosität überlegen sind. Sie wohnen in den angenehmsten Gegenden Siebenbürgens, in sieben befestigten Städten: Szeben, Brassó, Beszterce, Segesvár, Medgyes, Szászsebes, Kolozsvár, die ausführlich beschrieben werden. Szeben ist der Hauptsitz der Sachsen, der Mittelpunkt der Verwaltung. In Kolozsvár wohnen die Ungarn und Sachsen gemischt, heute ist aber die Zahl der Sachsen hier ganz gering, die Stadt gehört nicht mehr zu den sächsischen Städten, Szászváros trat an ihre Stelle. Die Sachsen sind Lutheraner, die Ungarn Kalvinisten, Unitarier und Katholiker, die Szekler Unitarier oder Kalvinisten. Von der Ansiedlung der Sachsen teilt der Verfasser vier Varianten mit. Nach Bonfini übersiedelte Karl der Große einen Teil der Sachsen nach Pannonién und Dazien zur Zähmung der aufrührerischen Elemente. Nach einer anderen Auffasung wurden sie als Kriegsgefangene unter dem Kaiser Arnulf von den Ungarn nach Siebenbürgen geschleppt. Nach Philipp Melanchton sind die Sachsen Abkommen der alten Gépiden, Goten und Dazier. Nach dem ungarischen Dávid Fröhlich wurden sie vom ungarischen König Géza I. angesiedelt, oder sind sie die Abkommen der in Pannonién lebenden Goten und Gépiden. Auch das Märchen des Rattenfängers von Hammeln wird erzählt, der die Kinder von Hammeln wegen der Verweigerung seines Lohns unter der Erde nach Siebenbürgen führte. Die ungarischen Städte liegen unter den sächsischen Städten zerstreut. Eine der berühmtesten und ältesten Städte ist Gyulafehérvár, die Residenzstadt des Fürsten, sie ist eine Festung. Als andere befestigte Städte der Ungarn gelten Déva, Fogaras, Gyula. Der Fürst wird von den Vertretern der ungarischen, szeklerischen und sächsischen Nationen aus der Reihe der Ungarn gewählt. Zur Wahl ist die Zustimmung der Türken nötig, denen eine Jahressteuer bezahlt wird. Das Gebiet der dritten Nation (der Szekler) besteht aus sieben Bezirken. Die Szekler sind alle Adelige und bezahlen keine Steuer, aber sie sind verpflichtet, die Grenzen zu schützen. 267