A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1965 (Debrecen, 1966)

Tanulmányok - Ötvös János: Die Werke berühmter Botaniker in der Bibliothek des Kollegiums von Debrecen

Der erste Vertreter der botanischen Systematisierung, Conrad Gesner (1516-1565) lebte in der Schweiz. Von ihm stammt der Begriff der Rasse. Sein Werk wurde unter dem Titel Opera bo­tanica (Norimbergae, 1751) nach seinem Tod, im Jahre 1751 von C. Schmiedel mit den herrlichen Stichen von Seligmann herausgegeben. Leider verlor das Buch damals schon seinen bahnbrechen­den Charakter. Im 16. Jahrhundert erreichte die Botanik mit Charles de Clusius (1526-1609) die höchste Stufe der Entwicklung. Er ahnte etwas von den Pflanzenassoziationen, weil er die auf einer Stelle vorkommenden Pflanzen zusammen beschrieb. Für uns Ungarn ist sein Werk über die ungarische Pflanzenwelt — Rariorum aliquot stirpium per Pannoniam... observatarum história (Antver­piae, 1583) interessant, in dem 480 bluemtragende und blütenlose Pflanzen aus Pannonién dar­gestellt sind. Auf die Veranlassung des Grafen Batthyány gab er auch eine Beschreibung der Pilz­arten Transdanubiens heraus. In ungarischer Relation soll man den Namen des Superintendenten des Gebiets jenseits der Theiss Péter Juhász Méliusz (1515 ?-1536-1578) erwähnen, der eine medizinische Botanik für das arme Volk schrieb. In seinem Buch — Herbarium. .» (Kolozsvár, 1576) werden 627 Pflanzen mit ihrer medizinischen Anwendung aufgezählt. Auf Grund der botanischen Forschungen im 16. Jahrhundert wurde ein sehr grosses Mate­rial angehäuft, wodurch die Notwendigkeit aufgeworfen wurde, das Material vom Gesichtspunkt der Behandlung, Erkennbarkeit usw. aus zu systematisieren, wobei auch die einheitliche Nomen­klatur als unentbehrliche Bedingung erschien. Das 17. Jahrhundert ist die Zeit der Systematisierung. In einem fort wurden Versuche mit der Zielsetzung veröffentlicht, die verwandten Pflanzen zusammenzufassen. Das bedeutendste Werk wurde von Joseph F. Tournefort (1656-1708) unter dem Titel Institutiones rei herbariae (3. ed. Lugduni, 1719) geschrieben und veröffentlicht. Die Pflanzen wurden bisher nur beschrieben, systematisiert, aber von ihrem Leben wusste man sehr wenig. Die wunderbaren Geheimnisse der Pflanzenanatomie wurden zuerst von dem berühmten Anatomen und Naturforscher der Zeit, Marcello Malpighi (1628-1694) zuerst erschlos­sen, der als erster die Wunder des Lebens mit Hilfe eines Mikroskops untersuchte. Sein vorzügli­ches Werk war Opera omnia, seu thesaurus locupletissimus botanico-medico anatomicus (Lugduni Batavorum, 1687). Es seien noch einige botanische Werke mit hohem künstlerischem Wert aus dem Material der Bibliothek erwähnt. Matthäus Merian, der berühmte Kupferstecher (1593-1650) gab ein bo­tanisches Buch mit sehr schönen Kupferstichen geziert heraus (Florilegium renovatum et auc­tum. .. das ist verneuertes und vermehrtes Blumenbuch. .. Frankfurt a. M., 1641). In diesem Werk sind die Illustrationen und nicht der Text wichtig. Die Werke des holländischen Botanikers Abraham Munting (1626-1683): Waare oeffening der planten. . . (Amsterdam, 1682) und De vera anticraorum herba Britannica (Amstelodami, 1682) zeichnen sich auch durch herrliche Kupfer­stiche aus. In ungarischer Beziehung war János Lippai (1606-1668 ?) der vortreffliche Botaniker dieses Jahrhunderts, der die Pflanzarten des berühmten Gartens des Erzbischofs György Lippay in Po­zsony beschrieb. Er stellt auch den ersten Gärtner-Botaniker dar. Gleichfalls in ungarischer Beziehung soll der Name des italienischen Polyhistors, Alajos Marsigli (1658-1730) erwähnt werden, der als Soldat nach Ungarn kam und die an der Donau auf­gefundenen ungarischen Pflanzen in einem Werk Danubius pannonicus mysicus (Hagae-Amste­lodami, 1726) beschrieb. Im 18. Jahrhundert erfreut sich die Botanik eines sehr hohen Aufschwungs. Linné brachte seine drei berühmten künstlichen Systeme zustande, die Anatomie wurde mit Hilfe des Mikros­kops weiter entwickelt, gleichzeitig wurde die Physiologie als Wissenschaft geschaffen, die selb­ständig gewordene Chemie zog in die Botanik ein, wobei der Stoff, die Ernährung der Pflanzen untersucht wurde, sogar wurde die Frage aufgeworfen, was für Nährungsstoff der Mensch in der Pflanze finden könne. In Verbindung mit diesem Prozess führen wir einige berühmte Werke an. Der Pariser Demonstrator Sebastian Vaillant (1669-1722) legte die Gründe der Lehre der Befruchtung ab. Sein Werk Botanicon Parisiense. . . (Leide—Amsterdam, 1727) wurde von den Kupferstichen von Aubriet Claude illustriert. Stephan Haies (1677-1761) entdeckte die Saftzirkulation und den Wurzeldruck. Von der Ernährung der Pflanzen konnte er aber nur so viel feststellen, dass sie sich aus der Luft ernähren. Sein berühmtes Werk trug den Titel: Statik der Gewächse. .. ins Deutsche übersetzt von C, Wolff (Halle, 1748). Die Bibliothek besitzt 24 verschiedene Ausgaben der Werke Linnés, von denen Systema naturae (Lugduni Batavorum, 1735) am bemerkenswerten ist, das als ein sehr seltenes Werk gilt. Sein Werk Hortus Cliffortianus (Amstelodami, 1737) hat den höchsten bibliographischen Wert. Die grösste botanische Entdeckung des Jahrhunderts ist mit dem Namen von Jan Ingen­327

Next

/
Thumbnails
Contents