A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1958-1959 (Debrecen, 1960)
Miroslava Ludvíková: Krämerlieder mit ungarischen Motiven in den Sammlungen des Märischen Museums in Brno
27 Strophen. Der einleitende Holzschnitt bezieht sich nicht auf den Inhalt er stellt die Himmelfahrt vor. Das Lied zerfällt in zwei ТеД1е. Die 1. — 16. Strophe bildet sichtlich ein Ganzes. Die Einleitung, wenngleich sie stereotyp sowie fast alle Einleitungen der Krämerlieder ist, bemüht sich doch den Zuhörer in Spannung zu versetzen und trägt damit zur Dramatik bei. Der Stil entspricht dem Inhalt, er ist bewegt bis pathetisch. Hier ist keine episodische Beschreibung wie im vorhergehenden Lied. Wenn wir die Gradation der Handlung beachten, erreicht sie in der 7.-8. Strophe ihren Höhepunkt, fällt dann langsam ab, so wie Wasser abrinnt, unterbrochen durch Bitten um Erbarmen. Die 15. und 16. Strophe ist volle Beruhigung. Interessant ist die Uebertreibung und Vergrösserung der Schäden. Naiv und den Vorstellungen des Volkes entsprechend ist die Bemerkung, dass selbst der Kaiser mit dem Palatin sich ins Weinen gaben und baten, den armen Betroffenen Hilfe zu senden. Nun kommt der zweite Teil, der sich aus 11 Strophen zusammensetzt, einfach an den ersten ageschlossen. Die erste Variante des Liedes, welche wir hier erwähnten, wird einfach übernommen. Der angeschlossene Teil zerfällt in Episoden wie die erste Variante, hat keine Gradation und beschreibt nur die Begebenheiten. Diese Uebernahme ist für unser Lied nicht gerade glücklich, weil ihre Strophe 5 Verse hat, während die Strophe des ersten Liedes deren nur 4 hat. Während sie im ersten Teil in ganzen gut dem Inhalt entspricht, die Zugabe eines Verses wirkt hier ungekonnt und es kommt zu ungewollter komischer Wirkung: (Kaufmann) Er gab für ein Stück Brot auch einen Ring und eine goldene Uhr und auch die Knöpfe von der Weste. Das Lied enthält zahlreiche Slowakismen und wurde dem Inhalt nach zu schliessen in Skalice gedruckte Die magyarischen Leser werden am meisten jene Liseder interessieren, welche sich auf die Begebenheiten des Jahres 1848 beziehen, wo sich in ihnen in grosser Anzahl politische Vorwürfe bemerkbar zu machen beginnen. Im Mährischen Museum gibt es in zwei Versionen 5 Exemplare eines Liedes von den magyarischen Begebenheiten. Das „Neue Lied von der Revolution in Ungarn und ihrem Führer Kossuth " wurde im Jahre 1849 ohne Ortsangabe heraugegeben. Die Titelseite zeigt einen Mann in Harnisch, auf der zweiten Seite ist ein Stahlstich einer Landschaft an einem Fluss. Die zweite Ausgabe hat Stahlstiche auch auf dem Titelblatt — eine Gruppe von Reitern beim Burgturm mit Brücke (diese wird auch bei anderen Liedern benützt). Es sind 26 nummerierte Strophen auf 8 Seiten. Bevor wir nun zur Analyse des Inhalts schreiten, wollen eines anderen Liedes gedenken, herausgegeben in der Anthologie von R. Smetana und Bedrich Václavek 6 „Lied der Magyaren, ans Licht gebracht, manchem den Magen auszuräumen". Es beginnt mit der Strophe Kossuth, der grossmächtige Herr für Freiheit er kämpft, berichtet von ihm jeder Magyar, weil er die Magyaren liebt. 108