Héthy Zoltán szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 2. (Berettyóújfalu, 1978)

RÉGÉSZET — ARCHÄOLOGIE - Begräbnisstätten aus dem 10. und 11. Jahrhundert in Sárrétudvari (Biharudvari)

Károly Mesterházy BEGRÄBNISSTÄTTEN AUS DEM 10. UND 11. JAHRHUNDERT IN SÁRRÉTUDVARI/BIHARUDVARI I. Die Geschichte der Ausgrabungen Im Jahre 1893 wurden in Sárrétudvari (damals noch: Biharudvari) beim Bau der Schule Grabstellen gefunden. Die weiteren Aufdeckungsarbeiten hierzu führte im Auftrag von József Hampel und auf Kosten des Ungarischen Nationalmuseums der dort ansässige Schulmeister István Simon durch. Ein Bericht über die Ausgrabungen wurde 1894 in der Zeitschrift „Arch. Értesítő" (dt.: Archäologische Mitteilungen; Amn. des Überserzers) veröffentlicht. In diesem Artikel wurden auch einige Grabbeigaben erwähnt, während die Landkarte, die über die Ausgrabungen verfertigt worden war, nicht veröffentlicht wurde. Zur gleichen Zeit wurden auch in der Gemarkung des Dorfes beim sog. Ferendek-Hügel Probegrabungen durchgeführt. Im Jahre 1910 wurde der Balázshügel nahe am Nordrande des Dorfes abgetragen. Auch bei diesen Erdar­beiten kamen Grabstellen zum Vorschein. Diese erneuten Grabungen zur Fundbergung wurden von dem Schulmeister István Simon und von Seiten des Debrecener Stadtmu­seums von Lajos Zoltai vorgenommen. Damals bestanden nur noch geringe Überreste vom Balázshügel, aber unter dem Hügel wurde von Zoltai ein Grab aufgefunden, das zur Kultur der Grubengräber gehört. Zu jener Zeit liess Zoltai auch Grabungen im Hof der Schule durchführen und zog auch zwei Untersuchungsgräben zum Ferendek­Hügel. II. Die Begräbnisstätten 1. Die Gräber im Hof der grösseren Knabenschule An diesem Fundort deckte István Simon 19 Gräber auf. Aufgrund der Beschrei­bungen und der Karte über die Begräbnisstelle wird deutlich, dass es aber weitaus mehr Gräber gegeben hat. Da Simon und seine Mitarbeiter den Charakter der Begräb­nistelle damals nicht erkannten, versahen sie die übereinander begrabenen und dicht nebeneinander liegenden Skelette mit einer einzigen Grabnummer. Grabbeigaben wa­ren: einfache und am Ende S-förmig gebogene Haarrreifen, Ringe und im Grab Nr. 13 ein Denar Salamons (1063—1074). 2. Die Gräber im Hofe der kleineren Knabenschule Im Hof der kleineren Knabenschule wurden die Gräber Nr. 20 bis 37 freigelegt. Auch hier handelte es sich in Wirklichkeit um mehr Gräber. Gefunden wurden hier Harreifen mit S-förmigem Ende und Ringe. Die Funde dieser Ausgrabungen gelangten 1893 in das Ungarische Nationalmu­seum. Unter den Streufunden nennt das Lagerbuch eiserne Sargnägel, Halsreifen und Münzen des St. László. Im Hof der Schulen konnte Zoltai im Jahre 1910 bei zwei Gra­bungen acht Gräber aufdecken. Die Funde aus den Gräbern 1 bis 6 sind nicht einzeln nach Gräbern geordnet aufgeführt. Hierzu gehören: am Ende S-förmig gebogene Haarreifen, Sargschlöser. In einem Grab lag eine eiserne Kurzsichel auf dem Bauch des Skeletts. 3. Der Ferendek-Hügel zu Sárrétudvari (Ferendekhalom) Auf dem südlich des Dorfes gelegenen Ferendek-Hügel führte István Simon 1893 die ersten Grabungen aus. Die Zahl der aufgedeckten Gräber blieb unbekannt. Ge­funden wurden: am Ende S-förmig gebogene Haarreifen, Armreifen aus Bronzedraht, letzterer ging verloren. Bei den Ausgrabungen Zoltais können 3 Gräber aufgedeckt werden. In dem einen waren zwei Haarreifen, die am Ende S-förmig gebogen waren. 43

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