Héthy Zoltán szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 2. (Berettyóújfalu, 1978)

RÉGÉSZET — ARCHÄOLOGIE - Begräbnisstätten aus dem 10. und 11. Jahrhundert in Sárrétudvari (Biharudvari)

4. Der Balázshügel zu Sárrétudvari (Balázshalom) In dem nordwestlich des Dorfes gelegenen Hügel wurde schon im Jahre 1906 ein bronzener Halsreif gefunden. Im Jahre 1910 konnten hier Armreifen aus Bronzeblech, Perlen und aus Bronzedraht gedrehte Haarreifen, deren Ende S-förmige gebogen war, geborgen werden. III. Die zeitliche Folge der Begräbnisstellen Unter den drei Begrägnisstellen ist die am Balázshügel die älteste. Die Ferendek­halmer Begräbnisstelle ist aus dem 11. Jahrhundert. Die Begräbnisstellen, die auf dem Hof der Schulen ausgemacht wurden, stammen wahrscheinlich aus der Mitte oder der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Mit aller Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier um Begräbnisstätten, die um eine Kirche lagen. Diese Kirche hat wahrscheinlich an der Stelle der heutigen Kirche ihren Platz gehabt. Der Name der Ortschaft hat seinen Ursprung im dem ungarischen Wort „udvar" (dt.: Hof), was darauf hindeutet, dass der König hier ein Gehöft hatte (curtis). Dies erklärt auch, warum das Dorf schon in der Mitte des 11. Jahrhunderts eine Kirche besass. Denn dies war in jener Zeit — erst einige Jahrzehnte nach Übernahme des Christentums — noch sehr selten. Das Vorhandensein des königlichen Hofes weist darauf hin, dass sich die ursprünglichen Besitzverhältnisse im Laufe des 10. Jahrhun­derts verändert haben. Wahrscheinlich hat das Fürstentum den Nationalbesitz im letzten Drittel des 10. Jahrhunderts enteignet und ein neues Dorf angesiedelt (Balázs­halom). Im 11. Jahrhundert entstand ein Gutshaus an einer anderen Stelle des Be­sitzes (in der Nähe der heutigen Kirche), um das sich dann ein grosses Dorf ansiedelte. Die Beziehungen zwischen den drei Begräbnisstellen bzw. Siedlungen sind ungeklärt. 44

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