Héthy Zoltán szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 2. (Berettyóújfalu, 1978)

NÉPRAJZ — VOLKSKUNDE - Az Osváth Pál emlékülés előadásai - Die Vorträge der Erinnerungsfeierlichkeit von Pál Osváth

DIE VORTRÄGE DER ERINNERUNGSFEIERLICHKEIT VON PÁL OSVÁTH Es wurde im Rahmen des Museum- und Denkmalschutzmonates von 1975 Pál Os­váth und seiner vor 100 Jahren veröffentlichten lokalgeschichtlichen Arbeit gedacht. Die Arbeit „Beschreibung des Sárréter Bezirkes von Komitat Bihar" ist eines der wich­tigsten Werke, die sich auf diese Regien beziehen. In unserem Jahrbuch werden die Vorträge der Feierlichkeit publiziert. Der Artikel von Zoltán Héthy, Pál Osváth und sein Hauptwerk beschreibt den Lebenslauf des Lokalhistorikers, analysiert die Bedeutung und die Quellen des be­rühmten Buches. Pál Osváth wurde 1831 in Kismarja geboren. Diese Gemeinde ver­fügte über reiche Haiduckentraditionen. Nach Bendigung seiner gesellstchaftswissen­schaftlichen und juristischen Studien ist er 1848 freiwilliger Honved geworden. Er­kämpfte heldenhaft in dem Frühlingsfeldzug und in dem Heer von Bem is Sieben­bürgen. Er wurde Leutnant. Nach der Niederlage des Freiheitskampfes wanderte er in Sárrét herum. Später wird er Notar in Berettyószentmárton, dann ab 1859 Polizei­kommissar der Sárréter Pandurschaft die zur Wiederherstellung der legalen öffent­lichen Ordnung ins Leben gerufen wurde. Ab 1882 ist er Postmeister in Biharkeresz­tes. Nach 10 Jahren übersiedelt er nach Budapest, wo er über seinen Heimatsort, Kis­marja eine Monographie schrieb. Er starb in Pest, 1908. Auf seinen Wunsch wird er aber in Biharkeresztes beerdigt. Während seiner Tätigkeit als Polizeikommissar schrieb er sein wichtigstes Werk, die Beschreibung von Sárrét. Er hat diese Landschaft unzähligemal durchwandert, die Familien- und Gemeindearchive — von denen viele seit jener Zeit zunichte ging — durchstudiert, hörte der Erzählungen der alten Leute in den Dörfern zu, notierte die lebendigen Volkstraditionen. In seiner Arbeit beschreibt er zusammenfassend die Na­turumgebung, das Volksleben, die sprachlichen und kulturellen Verhältnisse des Sár­réter Bezirkes, dann macht er 48 Siedlungen ausführlich bekannt. Bei der Beschrei­bung der Siedlungsgeschichte hebt sich die Datenfülle hervor. Er zitiert viele zeit­genössische Dokumente, Zählt viele Funktionäre (Pfarrer, Notäre, Dorfschulzen) auf. Durch seine Vielfalt und den reichen Inhalt ist das Buch für Pfleger mehrerer Wissen­schaftszweige unentbehrilch. Davon zeugen auch die hier veröffentlichten Artikel. Antal Papp: Die geographische Bewertung des Werkes von Pál Osváth. In der Abhandlung wird es festgestellt, dass das Buch von Osváth viele wertvolle wirtschaft­liche, geographische und Naturbeobachtungen enthält. Osváth gibt eine naturgeog­raphische Beschreibung in dem ersten Teil des Werkes. Bei dem Kapitel über die Hyd­rographie ist die Beschreibung der Sumpfwelt, der Überflutungen und der Flüsse sehr wichtig. Sich mit der alten Hydrographie von Sárrét befassend, erkannte er den schnel­len Verlauf der Versumpfung. Von den oberflächlichen Formen erwähnt er die Hügel­gräber und entdeckt mit Sorgfalt die Ursachen ihrer Entstehung. Er betrachtet die Landschaft auch aus dem Augenmerk des Landwirtschaft treibenden Menschen als er aufzählt, dass der Boden der einzelnen Siedlungen zum Anbau welcher Pflanzen am geeignetesten ist. Er zeigt auch den Struktur der Wirtschaft. Man findet nach Dör­fern brauchbare Beobachtungen und statistischen Angaben bei dem längeren Kapitel, „Ausführliche Beschreibung". Es handelt sich hier in erster Linie um die Entstehung des Siedlungsnetzes, um die ehemalige topographische Lage der einzelnen Orte und um die Demographie und Wirtschaftsführung der Siedlungen. Der besondere Wert der Arbeit von Osváth liegt darin, dass er eine vor tiefgreifender Veränderung stehende Landschaft beschrieb und zwar eben dann (1875), als die ursprüngliche und neue Land­schaft bzw. Wirtschaftung nebeneinander existierte. :265

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