Héthy Zoltán szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 2. (Berettyóújfalu, 1978)

NÉPRAJZ — VOLKSKUNDE - Gebrauche und Glauben von der Liebesbeziehung bis zur Taufe in der Volksüberlieferung von Berettyóújfalu

Ibolya Szathmári GEBRAUCHE UND GLAUBEN VON DER LIEBESBEZIEHUNG BIS ZUR TAUFE IN DER VOLKSÜBERLIEFERUNG VON BERETTYÓÚJFALU Berettyóújfalu liegt in der Biharer Landschaft des Komitates Hajdú-Bihar. Der Beschreibung der Brauche und Glaubensüberlieferungen dieses Gebietes entbehrt noch die Fachliteratur. Es sind bis jetzt nur Detailabhandluengen über dieses Thema erschienen, der sich auch diese Studie anschliesst. Sie berührt den Lauf der Gesch­kechtsentwicklung, die der Ehe vorgeht, die Verbindung, den Kontakt der Jugendli­chen vor der Ehe. Die Abhandlung befasst sich ausführlicher mit der Schwanger­schaft, mit der Entbindung, mit dem Wochenbett nach der Geburt und mit der Taufe. Über die Bekanntmachung der Bräuche hinaus ist der Verfasser bestrebt, die diesen Ereignissen anschliessenden Glaubensüberlieferung aufzudecken. Noch vor einigen Jahrzehnten verliessen die Jugendlichen das Elternhaus beinahe ganz unwissend, ohne aufgeklärt zu sein und so haben sie das Eheleben angefangen. Die heranwachsenden Mädchen wurden zu Hause streng erzogen, ihren guter Ruf wurde bewahrt. Es gab aber immer einigen, sogenannten entgleisten Mädchen. Es ist merkwürdig, dass während diese Mädchen durch die öffentliche Meinung des Dorfes streng verurteilt und ihnen Übles nachgesagt wurden, hat man die sigenannten ledigen Kinder, die in einer verbotenen Verbindung geboren sid, aufgeommen, man hat ihnen ihre Herrkunft nicht vorgeworfen, weil nicht sie für ihre Geburt schuldig sind. Einige Mädchen, die in Schwangerschaft gefallen waren versuchten dem Kind noch während der Schwangerschaft loszuwerden. Die Abtreibung, die selbst von der schwangeren Frau oder von der Wehmutter durchgeführt wurde, hat das Gesetz streng bestraft. Diese Mädchen hatten vor dem Kindermord auch nicht zurückgeschrocken. Die hier erwähnten Beispiele zählten aber nur zu den Einzelnfallen im Leben des Dorfes. Der ehe folgte im allgemeinen die Geburt des ersten Kindes. Bei der Geburt war die Fa­milienplanung nur in den wolhlhabenden Familien bekannt, Das Einzelnkind war kein seltener Fall, damit das Vermögen nicht zersplittert wurde. Die ärmeren Familien — die Methoden der Schwangerschaftvorbeugung nicht kennend, sowie ihre finanzielle läge dafür nicht ausreichend, hatten auch 8—10 Kinder aufgezogen. Diese letztere Schicht verwendete selten die Schwangerschaftsunterbrechung , das Kind ist ja ihrer Auffassung nach die Gabe Gottes, es soll zur Welt gebracht werden. Es sind zahlreiche Glauben die schwangere Frau betreffend zu finden. Ihre Mehrheit drückt auf die schwangere Frau beziehende Verbote aus, die im Interesse des Neugeborenen einge­halten werden müssen. Man darf zum Beispiel kein haariges Tier (Katze) streicheln, denn auch das Kind wird haarig. Die Geburt wurde stets von der Wehmutter abge­leitet. In Berettyóújfalu gab es immer 8—10 Wehmütter, die in ihrem Kreis arbeiteten. Sie haben die Neugeborenen und die junge Mutter nach der Geburt in Ordnung zu Hause gelassen und einige Tage hindurch haben sie sie gepflegt. Man strebte danach, den Lohn der Wehmutter, einen Zehntner Weizen sofort zu bezahlen, denn sie be­hexte — der Glaune nach — entweder das Kind oder die Mutter. Sechs Wochen lang nach der Geburt dauerte das Wochenbett. Während dieser Zeit sollte die junge Mutter im Bett liegen. Die Verwandten und die Bekannten holten ihr Speisen. Der erste Weg der jungen Mutter nach dem Wochenbett führte zu der Kirche, zu der Einweihung, wo der Pfarrer sie mit dem Neugeborenen zusammen gesegnet hatte. Die Geburt forderte oft Opfer. Die Krankheit lauerte aber auch nach der Geburt auf die Kinder. Die Diagnosen der Krankheit nicht kennend gab die Aberglaube Erk­lärung auf alle, von dem Gewohnten abweichenden Erscheinungen. Die Taufe erfolgte im allgemeinen 3—4 Wochen später nach der Geburt. Manchmal wurde sie auf ein halbes Jahr verschoben, denn die Summe für das Taufenabendessen 241

Next

/
Thumbnails
Contents