Szende Katalin – Kücsán József szerk.: Isten áldja a tisztes ipart - Tanulmányok Domonkos Ottó tiszteletére. A Soproni Múzeum kiadványai 3. (Sopron, 1998)

Knézy Judit: Adatok a jómódú somogyi köznemesek építkezéséhez és lakáskultúrájához a XVIII. század végétől a reformkor végéig

Judit Knézy Angaben zur Bau- und Wohnkultur der wohlhabenden Kleinadeligen in Somogy vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum Ende der Reformepoche Die Studie bietet weitere Angaben zu den früheren Abhandlungen der Verfasserin über die Lebensweise, Bauweise, Ernährung und Wohnkultur des Kleinadels im 16. bis 18. Jahrhundert. Früher hat die Verfasserin die Kleinadeligen als die, den Bauern Neuerungen vermittelnde Schicht betrachtet. In dieser Studie werden nur die Bauten und Möbel der wohlhabenden, miteinander verwandten Kleinadeligen in Külső­Somogy in den 1770-er, bzw 1820-1840-er Jahren, auf Grund von Immobilien­Inventaren und Gewerbeverträgen behandelt. Die Abhandlung stellt fest, daß die wohlhabenden Kleinadeligen versucht haben, ähnlich wie bei den Meierhöfen der Großgrundbesitzer, nur mit 30 bis 50 Jahren Verspätung ihren eigenen Privatgrund­besitz auszubauen, wobei ihre Wirtschaft in Technik, Technologie, Produktivität, der rechtlichen Grundlagen und Arbeitskraft-Versorgung sich nicht viel vom Großgrundbesitz vor 1850 unterschied. In den kleinadligen Meierhöfen werden am Anfang des 19. Jahrhunderts neben den von Ingenieuren geplanten und aus dauerhaften Baustoffen gebauten Kurien auch anspruchsvoll ausgeführte, bessere Wirtschaftsgebäuden gebaut. Die hergebrachten Holzbautechniken verschwinden schnell, an ihre Stelle treten Füllungen aus Lehm, Ziegelbauten und manchmal Steinmauern, statt Stroh- und Schilfdächern sind die Gebäude mit Holzschindeln und Dachziegeln gedeckt. Es werden freistehende, mehrstöckige Getreidespeicher mit Mehrfachfunktionen gebaut, die Stallungen, Scheunen, Gasthöfe, Werkstätten werden modernisiert. Für die Bediensteten werden langgesteckte Gesindehäuser mit mehreren Wohnungen gebaut. Die Freude an der Schafzucht wird durch eine Reihe von Schafställen gekennzeichnet. Bei der Benennung der einzelnen Möbelstücke gab es zwischen den 1770-er und 1820-er Jahren keine wesentliche Veränderung, man gab wahrscheinlich später viel mehr Acht auf die Bequemlichkeit und Hygiene. In der Reformepoche kommen bei den Kleinadeligen die dem bürgerlichen Geschmack entsprechende Schlafzimmermöbel mit Doppelbett, Nachttisch, etc. in Mode, wie auch in Empfangszimmern die notfalls auch als Bett dienenden Sofas. Diese werden aber aus Holz von guter Qualität hergestellt. Die früheren Fachöfen werden ebenfalls in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch runde Öfen ersetzt. 364

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