Környei Attila – G. Szende Katalin szerk.: Tanulmányok Csatkai Endre emlékére. A Soproni Múzeum kiadványai 2. (Sopron, 1996)
Urbach Zsuzsa: Megjegyzések a Zettl-Langer gyűjtemény osztrák gótikus táblaképéhez
Zsuzsa Urbach Beobachtungen zu einem aus Osterreich stammenden gotischen Tafelbild der Zettl-Langer Sammlung in Sopron (Ödenburg) (Zusammenfassung) In der Kunsttopographie der Stadt Sopron von Endre Csatkai aus dem Jahr 1956 war das Gemälde mit der Darstellung der Anbetung der Könige schon reproduziert. Der Verfasser'des Bandes schrieb das Bild Jakob Sunter zu. und datierte es ins Ende des 15. Jahrhunderts. Diese Zuweisung ist in großen Zügen richtig, kann aber etwas verfeinert werden. Die Tafel ist auf Weißtanne gemalt worden (85x58 cm) und befindet sich leider in sehr schlechtem Zustand. Die Ursache der Spannung der Bretter ist die unsachgemäße Befestigung der Holztafel, wohl vom Anfang des Jahrhunderts. Meine kurzen Bemerkungen sollten in erster Linie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf dieses bemerkenswerte Bild der Privatsammlung richten. Als erste Aufgabe wäre die nötige Konservierung dringend durchzuführen, erst dann könnte eine genauere Beschreibung und Datierung folgen. Wegen des schlechten Erhaltungszustandes sind die Überlegungen nur provisorisch, eine genauere stilkritische Einordnung des Bildes ist zur Zeit fast unmöglich. Das Bild stammt mit Sicherheit aus der alpenländischen Region Österreichs. Von seiner Provenienz ist leider nichts bekannt. Der Sammler, Gustav Zettl (Sopron, 1852—Sopron, 1917), studierte an der Kunstakademie in Wien. Er konnte das Bild ebenso in Wien wie auch in München erworben haben. Die ikonographische Formulierung und die Komposition des Bildes folgt der österreichischen Bildtradition des Themas. Die Figurentypen sind einzeln charakterisiert, die drei Könige sind wie üblich die Vertreter der drei Lebensalter. Der mittlere König trägt einen Hut mit zurückgebogener Krempe, deren PseudoBuchstaben — vielleicht IHI — kaum lesbar sind. Der jüngere König ist Caspar, die Buchstaben auf seinem Hut sind vermutlich CA. In der Komposition spielt der goldene Hintergrund, dessen Muster große Granatapfelmotive zeigt, eine wichtige Rolle. Diese sind graviert und geschnitzt. Die reiche Punzierung, ebenso wie die PressbrokatApplikation des Kleides des rechtsstehenden jungen Königs deuten auf die Jahrhundertmitte. Das Kleid des jungen Königs war wahrscheinlich mit Silber und Blau gefärbt, was auch auf die früheren Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts hinweisen kann. Die Konturen der Komposition sind in den goldenen Hintergrund eingekratzt. Die Vorzeichnung sieht man unter das Gesicht Marias und die anderen Inkarnat-Teile durchgewachsen. Die Vorzeichnung besteht aus feinen, kurzen Linien. Die goldenen Gegenstände auf dem Bild sind mit Blattgold aufgesetzt und mit Pinsel gemalte, schwarze Schraffierungen modelliert. Der gravierte, geschnittene und punzierte goldene Hintergrund ist ein typisches Merkmal der Salzburger Malerei der Jahrhundertmitte, das noch ein paar Jahrzehnte weiterlebte. Der goldene Hintergrund des Soproner Bildes läßt sich am besten mit dem Hauptwerk des Meisters des Halleiner Altars — eine Ährenkleidmadonna mit Stifter — vergleichen, welches im Christlichen Museum zu Gran (Esztergom) ausgestellt ist. Man kann auch die Gesichtstypen gut miteinander vergleichen, die puppenhafte 110