Környei Attila – G. Szende Katalin szerk.: Tanulmányok Csatkai Endre emlékére. A Soproni Múzeum kiadványai 2. (Sopron, 1996)

Urbach Zsuzsa: Megjegyzések a Zettl-Langer gyűjtemény osztrák gótikus táblaképéhez

Vereinfachung ebenso, wie die dünnen Finger und die ungeschickt dargestellten Hände der Personen. Andere Werke des Halleiner Meisters, wie z. B. das namengebende Triptychon um 1400, zeigen auch diese Stilmcrkmale. Eine andere ihm zugeschriebene Darbietung der Anbetung der Könige zeigt zwar eine andere Komposition, die Kopfbedeckung der Könige ist aber vergleichbar mit denen auf dem Soproner Bild. Soweit es also vor der Freilegung und Restaurierung möglich ist. führen wir das Bild in Sopron auf die Werkstatt des Halleiner Meisters zürück und datieren es um die Zeit zwischen 1440 und 1450. Die Zuweisung des Bildes durch Csatkai an Jakob Sunter kann aber nicht unberüksichtigt bleiben, weil das Bild in mehreren Aspekten auch im Zusammenhang mit einigen Werken der Brixener Malerei steht. Es kann auch mit dem Hauptwerk der Brixener Malerei, dem ehemaligen Hauptaltar des Brixener Doms von Lienhard von Brixen verglichen werden. Lienhards Anbetung der Könige (Wien, Österreichische Galerie) zeigt ähnliche exotische, orientalisierende Trachten, wie das Bild in der Zettl­Langer Sammlung. Eine Anbetung der Könige von dem Meister von St. Sigismund kann auch in Betracht gezogen werden. Wir vermuten, daß der Maler des Soproner Bildes auch Werke der Brixener Malerei kannte, eventuell aus der Werkstatt von Lienhard von Brixen stammte und später in Salzburg tätig war. Seine Figurentypen und der dekorative Hintergaind beweisen, daß er ein späterer Vertreter des weichen Stiles war, also ein Kleinmeister, der ebenso von der Brixener wie auch von der Salzburger Malerei beeinflußt war. Solche alpenländischen Meister übten einen großen Einfluß auf die mittel­osteuropäische Malerei aus. Ich verweise auf zwei Denkmäler. Die Anbetung der Könige in Krakau von Nikolaj Haberschrack aus dem Jahr 1468 zeigt auch österreichischen Vorlagen. Sehr interessant und noch unbearbeitet ist ein noch weiteres nach Osten gelangtes Denkmal, ein Marienaltar aus dem Jahre 1447 in Malmkrog (Almakerék, Mäläncrav, heule Rumänien). Dieses Denkmal der gotischen Tafelmalerei auf dem Gebiet des ehemaligen Ungarns, ein Geschenk von Miklós Apafi, ist zwar sehr provinziell im Stil, jedoch mit sehr starken Stilmerkmalen charakterisiert. Die Figurentypen, ikonographische Motive, wie z. B. der betende Hl. Joseph, weisen auf österreichische Prototypen. Vorlagen oder sogar Beziehungen zwischen Werkstätte. Die Tafel mit der Anbetung der Könige ist in vieler Hinsicht auch mit dem Soproner Bild vergleichbar. Unsere Beobachtungen wurden mit Vorbehalt geschrieben und alle Fragen der Zuweisung müssen nach der Restaurierung revidiert werden. Wir hoffen, daß unsere kleine Studie zu dieser Freilegung beiträgt und die Aufmerksamkeit der Forschung auf ein bisher unbeachtet gebliebenes Denkmal der österreichischen Gotik in Ungarn richtet. 111

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