Bíró Szilvia - Molnár Attila: Fogadó a határon. Római kori útállomás Gönyün - A Győr-Moson-Sopron Megyei Múzeumok Kiállításvezetője 4. (Győr, 2009)

Gabler Dénes: Római csatellum Ács-Vaspusztán

Das System der Lager am Donau-Limes in Pannonien entstand auf Wirkung tiefgreifender innen- und außenpolitischer Ereignisse in der Zeit der Regierung Vespasianus’ bzw. in der folgenden Zeit. Die Ereignisse in den Jahren 68-69 nach Chr., die Erfahrungen des Vier- Kaiser-Jahres zwangen den aus dem Thronkampf als Sieger hervorgegangenen Kaiser Vespasianus, den Großteil der Streitkräfte aus der Nähe Italiens abzuziehen, damit sich die Legionen nicht wieder in die Frage der Thronfolge einmischen können. Eine andere wichtige Erfahrung каш von nördlich der Donau: Die häufige Auflösung des im Grenzvorraum geschaffenen Verbundsystems, die Vertreibung der romfreundlichen Könige in den Klientelstaaten, der Sturz ihrer Macht, die Unzuverlässigkeit der neuen Barbarenfürsten machten die Schwächen dieses Verbundsystems sichtbar. So blieb als wirksames Mittel zum Schutz der Grenze nur der Aufzug der Truppen, also die Schaffung des linearen Schutz- und Verteidigungssystems. Die Besetzung des Donau-Schutzstreifens, der Ausbau der Kastelle nahm aber mehr Zeit in Anspruch. Das Kastell von Vaspuszta wurde in diesem Rahmen, jedoch fast 30 Jahre nach Beginn der vespasianischen Reform, im letzten Abschnitt dieses Prozesses gebaut. Das castellum befindet sich von Acs 6 km in westlicher Richtung auf einem verhältnismäßig frisch angesetzten Waldgebiet, einige km vom Zusammenfluss des Donau-Hauptarms und der Mosoner Donau, an einem 5—6 m hohen Lössufer. Vom einstmaligen Kastell hat der Fluss bereits 18—24 m hinweg gerissen und abgetragen, so sind die Reste des Nordtors porta praetoria bei niedrigem Wasserstand im derzeitigen Flussbett gut zu sehen. Westlich und östlich vom Kastell sind die Gebäudereste (Terrazzofußboden) und Funde (Wandmalerei, gestempelte Ziegel) des vicus, der Zivilsiedlung jeweils sichtbar. In westlich­er Richtung befindet sich der dem Kastell am nächsten gelege­ne Wachturm an der Bakony-ér (Bakony- Ader), in östlicher Richtung auf der Lovardi-rét (Lovardi- Wiese) und bei den Felső-szőlők (Oberen Weintraubenpflan­zungen) im Abstand von 4 bzw. 2,5 km. 127

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