Molnár Attila et al.: Jöttek - mentek. Langobardok és avarok a Kisalföldön - A Győr-Moson-Sopron Megyei Múzeumok Kiállításvezetője 3. (Győr, 2008)

Jozef Zábojník: Szlovákia az Avar Kaganátus korában

Wertvolle Ensemble an Pferdegeschirr kamen hauptsächlich in Komárno: Komárno, Lodenica (Schiffswerft), Komárno, Hadovská cesta (unrichtig Komárno, Hadovce), Komárno, Rožná ulica (früher Váradiho ulica), Radvaft nad Dunajom (časť Zitava, früher Žitavský Tôň), aber auch in der Ostslowakei: Kechnec, Košice (časť Sebastovce), Valaliky (časť Všechsätých). Die Garnituren bestanden z. B. aus Falerae, Kopfschmuck und Zaumzeug verzierenden Beschlägen, der Fassung des Federschmucks und Anhängern. Die Form des Kopfschmucks konnte im Falle unberührter Gräber rekonstruiert werden. Den bedeutenden Teil des Fundmaterials in den Gräberfeldern bilden jene Funde, die in die Gruppe des sog. Frauenschmucks gehören. Schmuck kommt jedoch auch oft in Männergräbern vor, hauptsächlich der Ohrenschmuck. Im Gegensatz zu letzterem gehört mancher Schmucktyp ausgesprochen zur Frauentracht, z. B. Halskette, Armreif, Kleidernadeln. Im in Nové Zámky freigelegten Gräberfeld sind besonders viele Ohrschmucktypen gefunden worden. Neben den völlig aus Metall, oft Edelmetall hergestellten Stücken sind auch Ohrgehänge mit Glasanhänger bekannt. Der Datierungswert einiger Stücke ist für die Forschung besonders wesentlich. In gewisser Weise ist über die Elemente der Halsketten dasselbe zu sagen. Metallperlen, winzige schwarze und gelbe Perlen sind charakteristisch für den mitderen Abschnitt der Awarenzeit, sog. melonenkernförmige und traubenförmige Perlen wurden in Gräbern, die zum späten Abschnitt gehören, entdeckt. Die typologische Skala des Schmucks wird durch Kleiderstecknadeln (Fibeln) vervollständigt, ferner von Halsreifen, Armreifen und Ringen verschiedenen Typs. Typisches Zubehör der Männertracht ist der ins Haargeflecht, in den Zopf gesteckte Schmuck. Es sind mehrere Arten und Typen von Gebrauchsgegenständen bekannt. Am häufigsten findet man Messer neben die Toten gelegt, ohne Bedeutung sind hierbei Geschlecht oder Alter des Toten. Aber die zum Schleifen gebrauchten Werkzeuge weisen schon auf das Geschlecht des Verstorbenen hin (hauptsächlich in Männergräbern auffindbar), von diesem Aspekt aus sind Nadelbehälter und Spindelknöpfe die nützlichsten Funde, denn sie sind typische Grabbeigaben in Frauengräbern. Den Großteil des auf slowakischem Gebiet freigelegten Fundes bildet die Keramik. Einige Forscher heben die Rolle der slawischen Gemeinschaften im Awarenreich unter Betonung der ethnischen Zusammenhänge der Grabkeramik hervor. Diese Vermutung wird jedoch durch die als besonders geltenden Keramiktypen — sog. graue und gelbe Keramik oder die Backglocken — in Frage gestellt, da ihre Genesis an die nichtslawische Region zu knüpfen ist. In größter Anzahl wurden topfförmige Gefäße unter dem Andenkenmaterial gefunden, die entweder handgeformt oder auf der Scheibe getöpfert sind. Das weitere Charakteristikum der Keramik ist ihre Verzierung, die entweder aus einfachen eingekratzten Linien oder Wellenlinien besteht. Letztlich darf auch die chronologische Rolle der erwähnten besonderen Keramik nicht außer Acht gelassen werden. Die sog. Graukeramik wird an die frühe Bestattungsphase angeknüpft, während die sog. gelbe in Gräbern der Spätphase vorkommt. Zu den Gefäßbeigaben gehören auch Holzeimer. Von diesen sind lediglich die Metallteile geblieben (Reifen, Henkel und Befestigungsteile). 160

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