Molnár Attila et al.: Jöttek - mentek. Langobardok és avarok a Kisalföldön - A Győr-Moson-Sopron Megyei Múzeumok Kiállításvezetője 3. (Győr, 2008)

Jozef Zábojník: Szlovákia az Avar Kaganátus korában

Siedlungen Ohne die Ergebnisse der Siedlungsforschung kann man sich von der Gesellschaft des awarischen Kaganats nur teilweise ein Bild machen. In letzter Zeit sind zahlreiche Fundorte bekannt geworden, wo awarische Objekte in bedeutender Zahl freigelegt wurden. Gegenwärtig gibt es in der Slowakei 28 Fundorte, wo in die Zeit des Kaganats datierte Objekte zum Vorschein gekommen sind, an weiteren 7 Fundorten wies die archäologische Spuren ebenso alter Niederlassungen nach. Die Siedlung Nové Zámky nimmt hierbei eine herausragende Stellung ein. In drei Grabungssaisons kamen 237 Objekte zum Vorschein, in erster Linie Gruben, Wirtschaftsobjekte in kleinerer Zahl, bzw. einige Wohnplätze und Brunnen. Neben der gewohnten scheibengetöpferten und verzierten Keramik sind aus 10 Objekten Fragmente der sog. Gelbkeramik bekannt. Weiterhin kennen wir ebenfalls hier die größte Zahl an Backglockenfragmenten (etwa 200). Das aus den Siedlungen stammende Fundmaterial besteht größtenteils aus Keramik. Ein wenig vereinfacht kann gesagt werden, dass für den frühen Abschnitt der Siedlungen grobe, dickwandige, handgeformte Gefäße typisch sind. Die Gefäßränder waren verziert mit Einschneidungen oder fingergetupften Punktreihen. In der Spätphase der Epoche dominierten auf der Scheibe getöpferte und verzierte Töpferwaren. Ergänzt wird die Typenskala der Keramik durch Backglocken. Schätze, Depots, spezielle Funde Obwohl in den meisten Fällen unbekannt ist, unter welchen Umständen diese Funde zum Vorschein gekommen sind, nehmen sie dennoch einen wichtigen Platz in der Forschung ein. Ihre Bedeutung liegt vor allem in ihrem Wert, ihrer künstlerischen und chronologischen Kategorie. Eines der schönsten Fundensemble ist am Fundort Halié zum Vorschein gekommener, aus Goldschmuck bestehender Schatzfund, sowie der sog. Schatz des byzantinischen Feinmetallschmieds, der aus Zemianský Vrobok stammt. Letzterer beinhaltete neben Silbergegenständen auch Münzen, dank dessen kann relativ sicher festgestellt werden, wann der Schatz versteckt wurde (70-er Jahre des 7. Jh.s). Ebenso wichtig sind die Depots von Eisenwerkzeugen aus Landwirtschaft und Handwerk. Ihr Vorkommen konzentriert sich auf die Region des Flusses March (Moravský Sv. Ján, Gajary, Kúty). Obwohl die aufgezählten Fundorte sich nicht auf dem Gebiet des Kaganats befinden, kommen unter den Funden dort awarische Bronzegegenstände vor. Dadurch sind sie auf das 8. Jh. datierbar. Auch sind die individuellen, speziellen Funde nicht zu unterschätzen. Obwohl auch in diesen Fällen unbekannt ist, unter welchen genauen Umständen sie auf dem Gebiet des Kaganats zum Vorschein kamen, ist trotzdem oft ihr Ursprung und Anfertigung bestimmbar. Z.B. ist der am Fundort Chorvátsky Grob entdeckte sehr wertvolle Goldring vermutlich die Arbeit eines byzantinischen Meisters aus dem letzten Drittel des 7. Jh. In dieselbe Gruppe können die Goldmünzen (solidus) aus dem Fundort Svätý Jur von Konstantin V. (Konstantin Kopronymos) und von Kaiser Leo gezählt werden.Was die Fundorte außerhalb des Kaganats betrifft, ist zweifellos das Fundmaterial aus dem Fürstengrab von Blatnica das bedeutendste. Die Goldbeschläge am Zaumzeug stammen aus awarischem Gebiet und sind auf Ende 8. Jh. datierbar. 161

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