Molnár Attila et al.: Jöttek - mentek. Langobardok és avarok a Kisalföldön - A Győr-Moson-Sopron Megyei Múzeumok Kiállításvezetője 3. (Győr, 2008)
Jozef Zábojník: Szlovákia az Avar Kaganátus korában
Die absolute Datierung des mittleren Abschnitts fällt auf die zweite Hälfte des 7. Jh.s, der dritte, also späte Abschnitt umfasst das ganze 8. Jh., das in entscheidendem Maße durch gegossene Gürtelbeschläge vetreten ist. Der späte Abschnitt ist auf Grund von Form und Verzierung der Beschläge in weitere vier Horizonte zu gliedern. Die Form der den ersten Horizont prägenden Beschläge lässt sich aus dem mittleren Abschnitt herleiten. In der Verzierung dominieren geometrische und in kleinerem Maß pflanzliche Motive. Ergänzt wird die noch armselige Skala des Horizonts durch aus Blech gefertigte Gürtelbeschläge. Die Entwicklung der gegossenen Beschläge setzt sich im 2. Horizont fort. Die allgemein aus einem Teil bestehenden Beschläge haben durchbrochene Verzierung, jedoch in nicht geringer Zahl kommen auch Beschläge ohne durchbrochene Verzierung vor. Der Formenreichtum der Beschläge hat sich vergrößert, die Verzierungen bildeten vor allem zoomorphe Motive. Riemenenden und andere Teile der Gürtelgarnitur waren mit verschieden dargestellten Greifvögeln oder anderen Tierfiguren geschmückt. Häufig begegnet man dem sog. dreiteiligen Motiv. Dabei handelt es sich um Tierkampfszenen, die vor allem auf den Riemenenden zu beobachten sind. Aus dem 3. Horizont des späten Abschnitts sind fast ausschließlich nur gegossene Beschläge bekannt. Charakteristisch ist das Auftauchen der zweiteiligen Riemenenden. Zoomorphe und die selteneren anthropomorphen Szenen verschwinden zwar nicht völlig, doch dominieren die auf verschiedene Weise dargestellten Pflanzenmotive. Oft sind den Motiven auf dem Schatz von Nagyszentmiklós (heute Sinnicolau Mare, Rumänien) ähnliche Motive zu beobachten. Im letzten, also 4. Horizont des späten Abschnitts ist ein Niedergang bezüglich der Qualität der Gürtelbeschläge auf Grund der wiederholten und mehrfachen Güsse zu bemerken. Auch sehr gut zu beobachten ist die Miniatürisierung einzelner Stücke. Die Pflanzenmotive sind stark stilisiert, was zugleich auch die Verdickung der Beschläge verursachte. Aus der letzten Phase stammen mehrere zerbrochene und nicht gelungene Stücke, zugleich tauchen aus Blei hergestellte Beschläge auf. Die Waffenausrüstung des awarischen Streiters bestand einesteils aus Waffen für den Fernkampf (Reflexbogen), sowie aus Nahkampfwaffen (Stich-, Schnitt- und Hiebwaffen). In den Gräbern der Bogenschützen kommen in der Regel die die Kompositbögen bildenden Knochenplättchen zum Vorschein. Diese Bögen waren die wirksamsten Waffen der Kämpfer. Am häufigsten sind jedoch Pfeilspitzen verbheben. Allgemein ist der sog. Typ mit drei Flügeln, häufig sind auch die Pfeilspitzen mit Bart (mit Hinterflügel), seltener die blattförmigen. Die Skala der Schnittwaffen ist ziemlich breit. (Schwerter, Säbel und sog. Beidhänder). Typisch für die Awarenzeit sind die einschneidigen Schnittwaffen. Die größte Anzahl stammt aus Zelovce (in 20 Gräbern). Eine ähnlich große Anzahl an Waffen gab es in Košice (časť Sebastovce), in 23 Gräbern wurden Lanzenspitzen, und in ebenso vielen Beile gefunden. Nicht überraschend ist die große Menge an Teilen von Pferdegeschirr, denn Reiterbestattungen waren in der Zeit des awarischen Kaganats in der Slowakei die Regel. Entweder handelt es sich um sog. funktionale Teile (Trense, Steigbügel, Sattelteile) oder um Elemente zum Schmuck von Kopf und Zaumzeug. 159