Székely Zoltán (szerk.): Arrabona - Múzeumi Közlemények 47/1. (Győr, 2008)

Tanulmányok - Horváth József: Házasság, család, gyermek Győrött a XVII. században a végrendeletek tükrében

ARRABONA 2009.47/1. TANULMÁNYOK József Horváth MARRIAGE, FAMILY AND CHILDREN IN GYŐR IN THE 17TM CENTURY IN THE LIGHT OF THE WILLS Based on the data having been gained from the wills this paper aims at providing a picture of the families of Győr in the 17th century. The data show that the usual pattern of the time was the so called small family consisting of the parents and their children. Due to the rate of the premature deaths the number of the one-parent families was relatively high and a lot of people were forced to have a second marriage. Members of the ascending lines, grandchildren or distant relatives only rarely lived together with the testator, although we have no numerical data of it. Neither do we know how many of the servants, maids and ap­prentices mentioned in the wills belonged to the household of the testator. The number of the children by families - bases on the informative data of our sources - could be relatively low - lower than that of the average in the 16th century Pozsony or in the 16-17* century Kassa. It was quite common that children from the testator’s two mar­riages or stepchildren lived together. In addition to analysing the statistical data the paper also aims at reflecting the every­day life of the families. The picture that can be gained from the wills - showing more con­flicts than happiness - is probably false, since conflicts were more relevant in this type of the sources. However, some features of the parents-children relationship could be drawn. The picture we got is inevitably sketchy, mosaic-like and accidental, but it probably shed more light on the structure and everyday life of the families of Győr in the 17* century. EHE, FAMILIE UND KIND IM GYŐR DES 17. JAHRHUNDERT IM SPIEGEL DER TESTAMENTE Durch die Zusammenfassung der aus den Testamenten eruierbaren Daten habe ich ver­sucht, ein Bild über die Győrer Familien im 17. Jahrhundert zu vermitteln. Es ist erkennbar, dass in der Stadt zu jener Zeit vorwiegend die aus Eltern und Kindern bestehenden sog. Klein­familien verbreitet waren. Durch die frühe Sterblichkeit gab es verhältnismäßig viele ver­stümmelte Familien, und viele waren gezwungen, erneut zu heiraten. Vorfahren, Enkel und entfernte Verwandte lebten nur selten mit der Familie des Testators zusammen - im Zusam­menhang damit verfügen wir jedoch über keine bezifferten Angaben; ebenso wissen wir nicht, wieviele der in den Testamenten erwähnten Knechte, Bediensteten und Gesellen zum nähe­ren Haushalt des Testators gehörten. Die Zahl der Kinder einer Familie war - aufgrund der diesbezüglich verwendbaren Daten unserer Quellen - recht niedrig: sie blieb sowohl unter der des Durchschnitts in Press­burg (ung.: Pozsony) im 16. Jahrhundert als auch dem in Kaschau (ung.: Kassa) im 16-17. Jahrhundert. Verhältnismäßig oft lebten die Testatoren mit den Kindern aus zwei Ehen zu­sammen, und fallweise wurde die Familie auch mit ein-zwei Stiefgeschwistern ergänzt. Neben der Analyse der statistischen Daten bemühten wir uns auch, den Alltag des Fami­lienlebens etwas vorzustellen. Das sich aus den Testamenten abzeichnende Bild - welches über mehr Konflikte als Freude berichtete - ist auf diesem Gebiet vermutlich falsch; was darauf zu­rückzuführen ist, dass man - infolge des Charakters unserer Quellen - es als wichtiger erachtete, erstere zu erwähnen. Über die Beziehungen der Eltern und ihrer Kinder jedoch haben sich ei­nige wichtigere Merkmale herauskristallisiert. Das entstandene Bild ist natürlich skizzenhaft und mosaikartig, akzidentiell, jedoch trägt es vielleicht in gewissem Maß dazu bei, die Struk­tur und das alltägliche Leben der Familien im Győr des 17. Jahrhunderts kennenzulemen. 84

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