Arrabona - Múzeumi közlemények 44/1. Ünnepi köte a 65 éves Tomka Péter tiszteletére (Győr, 2006)

Lívia Bende: Bestattungssitten in der zweiten Hälfte der Awarenzeit in der durch die Flüsse. Körős, Tisza und Maros umgebenen Landschaft

ARRABONA 2006. 44/1. TANULMÁNYOK ten Beigaben der einzelnen Gräber sind bekannt (Szentes-Felsőcsordajárás, Szentes­Jaksor, Szentes-Lapistó, ein Teil des Gräberfeldes von Szentes-Nagyhegy) . Auch in den Arbeiten von Sándor Farkas und József Hampel wurde über einige bedeutende Fundorte berichtet: in diesen Fällen kennen wir nur das Fundmaterial (Hódmezővá­sárhely-Tarjánvég, Mártély-Csanyi-part). Diese Fundstellen wurden in der Fundortlis­te nicht angegeben, aber sie wurden wegen einiger Beziehungen, Gegenstandstypen (z. B. Waffen, Schmucksachen), die in Hinsicht der Bestattungssitten wichtig sein können, in Form von Hinweisen im Text zu der Untersuchung herangezogen. Im Interesse dessen, dass man ein nach Möglichkeit vollständiges Bild über die für die Bevölkerung des untersuchten Gebietes kennzeichnenden Bestattungssitten bekommt, führte ich vor allem die kritische Untersuchung des vollkommenen — publi­zierten und unpublizierten — Quellenmaterials mit Hilfe der zur Verfügung stehenden originalen Grabungsdokumentationen durch, bzw. nach einheitlichen Gesichtspunk­ten beschrieb ich es. Das anthropologische Material der meisten — in vielen Fällen längst freigelegten — Gräberfelder ist in der Sammlung des Lehrstuhls für Anthropologie der Universität von Szeged aufzufinden. Ich konnte die für eine ausführliche Bearbeitung unentbehrlichen Geschlechts- und Altersangaben von 1858 Verstorbenen zusammenbringen. Sie liefern zumeist neue Informationen, die zum ersten Mal veröffentlicht werden. Ca. mehr als 50% des aus ähnlichen Gründen wichtigen archäozoologischen Fund­materials stand mir zur Verfügung. Das Gros dieser Funde wurde in Verbindung mit mei­ner Bearbeitung sachgemäß bestimmt, unter ihnen ist das Material von zwei vollkommen freigelegten Gräberfeldern (Szegvár-Szőlőkalja, Székkutas-Kápolnadűlő) zu finden. Die in den Gefäßen von Pitvaros gefundene Erde wurde archäobotanisch, bzw. in Hinsicht der Mikro- und Makrofossilien untersucht. Mit Hilfe dieser Ergebnisse konnten neue Gesichtspunkte zur Bestimmung der Rolle dieser Gefäße herangezogen werden. Die Orientierung Die meisten Orientierungsangaben streuen sich zwischen Norden und Westen, sie stimmen also mit der, in der zweiten Hälfte der Awarenzeit kennzeichnenden Orien­tierung im Wesentlichen überein (NW-SO). Kein Beispiel liefern zugleich weder die nur mit der Angabe der Himmelsrichtung bezeichneten noch die gemessenen Werte für die Richtung (NO-SW), die in der Frühawarenzeit jenseits der Theiß allgemein­gültig war. 3 (Vgl. Lőrinczy 1992, 164-165, Abb. 1; Lőrinczy 1998, 352.) Die Gruppierung der Fundorte aufgrund der Orientierungsangaben scheint etwaig zu sein, weil Gräberfelder mit recht verschiedenen Kennzeichen wegen der ähnlichen Orientierung nebeneinander erscheinen. Andererseits wiesen die Orientie­rungsangaben der Gräber mit gewissen Rituselementen in den einzelnen Gräberfel­dern verschiedenen Alters etwa die gleiche Streuung miteinander und mit allen gemessenen untersuchten Angaben auf. Alles in Allem: Im behandelten Gebiet bestä­tigt die entgegengesetzte Orientierung der früh-, bzw. spätawarenzeitlichen Bestat­tungen die Annahme, dass die Orientierung selbst in der zweiten Hälfte der Awaren­zeit in der untersuchten Landschaft nicht zu den konservativ aufbewahrten Bestat­tungssitten — aufgrund deren Gruppen mit verschiedenen Kennzeichen, vielleicht Traditionen der sich in diesen Gräberfeldern bestatteten Gemeinschaften abgesondert werden könnten — gehört, trotzdem nicht, dass die Orientierung der Gräber in die­ser Epoche weiterhin gebunden war. In dieser Hinsicht gibt es also keine Kontinuität zwischen der Früh- und Spätawarenzeit. 88

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