Arrabona - Múzeumi közlemények 34. (Győr, 1995)

Askercz Éva: Id. Storno Ferenc bécsi megrendelésre készült historizáló tárgytervei (1850–70)

Éva Askercz Franz Stornos des Älteren auf Wiener Bestellungen angefertigte Gegenstandsentwürfe (1850-70) Franz Storno der Ältere (1831 -1907) wurde vom Schornsteinfeger zum Restaurator, ließ sich 1845 in Odenburg (Sopron) nieder, restaurierte mit seinen Söhnen im historischen Ungarn mehrere mittelalterliche Kirchen, weltliche Gebäude, stattete sie mit zeitgetreuen Einrichtungen und Gegenständen aus. Neben der Schornsteinfegerei lernte er bei Karl Steinacker, dem Lehrer der hiesigen Zeichenschule auch zeichnen. Durch seine Gönner gelangte er zu künstlerischen Arbeiten, auf Bestellung malte er Bilder ab. In seinen Skiz­zenbüchern verewigte er seine auf Reisen gewonnenen Eindrücke, vor allem mittelalterli­che Baudenkmäler, Landschaften und Trachten. 1853 wurde er von einem seiner Protektoren an Friedrich Amerling weiterempfohlen, der ihn bald darauf empfing, und sich des für begabt gehaltenen Storno annahm. Amerlings Bekannten- und Freundeskreis bestand aus namhaften Wiener Malern, Architekten und Kunstgönnern der Jahrhundert­mitte, die auf Amerlings Bitte seinen Schützling mit verschiedenen Aufträgen überhäuf­ten. Storno führte von da ab ein Doppelleben, arbeitete als Schornsteinfeger in Odenburg weiter, und entwarf unterdessen für seine Wiener Auftraggeber Bilder und Gegenstände. Diese Wiener Verbindungen verstärkten nicht nur sein Berufungsgefühl, sondern trugen gewissermaßen auch zu seiner Bildung bei. Darüber hinaus ermöglichten sie ihm sich Ge­wandheit und Kundigkeit im Zeichnen anzueignen, die ihm bei seiner späteren Arbeit von großem Nutzen wurde. Durch seine Beziehungen erweiterte sich sein Tätigkeitsfeld, er ver­maß und zeichnete Bau- und Kunstdenkmäler. Dadurch wurde er 1857 zum Korrespon­denten der Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmäler, 1864. zum Korrespondenten des Museums für Kunst und Industrie. Für die Forschung waren seine Wiener Tätigkeiten, Verbindungen, und die in dieser Epoche enstandenen Plancnt­würfe unbekannt. Erst nachdem der Nachlaß der Familie Storno im Museum unterge­bracht wurde, konnten diese Beziehungen durch die Erschließung der aufbewahrten Zeichnungen, Korrespondenzen und Aufzeichnungen aufgedeckt werden. Bisher wurden von der historischen Forschung des Kunstgewerbes weder in Ungarn, noch in Österreich Entwürfe dieser Art entdeckt, deshalb hat sich diese Studie in erster Linie die Veröffent­lichung der Entwürfe zum Ziel gemacht. Der Gegenstand der Entwürfe sind zum überwie­genden Teil im gotischen Stil angefertigte Gebrauchsgegenstände, zum geringeren Teil sakrale Objekte, die die Eigenart des romantischen Historismus der Mitte des 19. Jahr­hunderts in sich tragen. Die Entwürfe wurden nach den Bestellern in Gruppen eingeteilt und in Anbetracht des oben erwähnten Gesichtspunktes vorgestellt, und auf die Eigen­tümlichkeit des gotisierenden Stils an den verschiedenen Gebrauchsgegeständen aufmerk­sam gemacht. 122

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