Arrabona - Múzeumi közlemények 26-30. (Győr, 1991)

Németnyelvű összefoglalások

tärisch wichtiger gewordenen Stadt Győr Ende der 1560-er Jahre und in den 1570-er Jahren eine bedeutende bauliche Tätigkeit. Neben den Befestigungs­arbeiten stammen folgende Gebäude aus dieser Zeit: die grossartige Erwei­terung und Umbau zu einem stockhohen Haus des mittelalterlichen Wohnhau­ses in der heutigen Franz Liszt Str. Nr. 1., das Eckhaus Széchenyi—Platz Nr. 1. mit grossem Keller und vermutlich auch als Etagenbau; der bedeutend grosse Keller der Alkotmány Str. Nr. 20.; ein stockhohes Wohnhaus im Nordflügel des Hauses Köztársaság—Platz Nr. 12., das über dem Keller mit Tonnengewölbe ein dreiteiliges Bauwerk war; ein Keller mit Tonnengewölbe unter dem nördli­chen Teil des Hauses F. Liszt Str. Nr. 11.; ein unterkellertes zweiteiliges Wohnhaus in der nordwestlichen Ecke des Hauses F. Liszt Str. Nr. 22. und ein ähnliches Gebäude an der Ecke des Hauses F. Liszt Str. Nr. 10. Pál Lövei DIE VERÄNDERUNG DER ROLLE DER STADT GYÖR IM HANDEL DES 16. JAHRHUNDERTS Infolge günstiger verkehrsgeographischen Gegebenheiten hat die Stadt Győr schon im Mittelalter im ost —westlichen Handel eine wichtige Rolle ge­spielt. Die Strassen von Buda (Ofen) und Székesfehérvár (Stuhlweissenburg) bis nach Wien, die Flussübergänge an der Raab und Rabnitz, der Schiffsverkehr an der Donau haben den Geshäftsverkehr der 6 Messen des Jahres und der 2 Märkte jeder Woche in der Stadt bestimmt. Die Stadt Győr verfügte schon seit 1271 über Stapelrecht, seine Bürger hatten Zollfreiheit. Ein wichtiges Ele­ment des Handelsumsatzes war die Sammlung der landwirtschaftlichen Pro­dukte und ihre Weitertransportierung zum Export, sowie die Einfuhr der westli­chen Produkte und ihre Verteilung zu kleineren Märkten. Die Győrer Bürger waren schon an der Wende der 15. und 16. Jahrhunderte Teilnehmer des Rind­viehexports, der durch die Stadt und seine Umgebung abgewickelt wurde, sie standen auch in Verbindung mit Kaufleuten aus Siebenbürgen, Wien, Nürn­berg, Augsburg. Die Bedeutung des durch die Stadt abgewickelten Handels hat gezeigt, dass in den 1540-er Jahren neue Zollstellen gegründet und 1562 ein Dreissigstamt aufgestellt wurden. Das durch die Verwüstungen des Krieges und die Missbräuche des Militärs heimgesuchte Bürgertum versuchte mit der wiederholten Erneuerung seiner Zollfreiheit seine frühere Rolle zu bewahren. Eine bestimmende Stätte des westlichen ungarischen Viehhandels war in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts der Wochenmarkt von Magyaróvár (Ungarisch —Altenburg). Um den Marktflecken haben sich anfangs entspre­chende Weiden und Tränkplätze für die Fütterung der zum Markt getriebenen Herden herausgestaltet. Im Jahrzehnt von 1560 haben die Interessen italienischer Kaufleute für die Märkte im nordwestlichen Transdanubien gewachsen, die vor den ständigen türkischen Räubereien geschütz waren. Nach 1566, als Szigetvár in die Hand der Türken geraten ist, waren die südtransdanubischen Handelsstrassen völlig versperrt. Seit dieser Zeit haben venezianische Kaufleute in Magyaróvár und Győr die für die Versorgung der norditalienischen Städte notwendige Tier­menge gekauft. Zwischen den beiden Städten gestaltete sich eine Rivalisierung heraus, die erst nach einer langen Diskussion von einem Jahrzehnt (1582—1593) durch die Viehhändler entschieden wurde, die vom türkischen Eroberungsgebiet 232

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