Arrabona - Múzeumi közlemények 17. (Győr, 1975)

Timaffy L.: Von der Familienwirtschaft zur sozialistischen Gemeinschaft. II.

VON DER FAMILIERWIRTSCHAFT ZUR SOZIALISTISCHEN GEMEINSCHAFT (Bäuerliche Umschichtung auf dem kleinen Alföld) II. Umschichtung und die Entwicklung der Produktion Die Gesellschaft entwickelt sich mit den Produktionsmitteln im Einklang. Die gesell­schaftliche Umwandlung unserer Bauernschaft ging auch parallel mit der Entwick­lung der Produktion. Am Ende vom vorigen Jahrhundert, zurzeit als unsere untersuchten Familien noch der Grossfamilien-Gemeinschaft angehörten, war der Ackerbau nunmehr pri­mitiv-extensiv. Die Dreifelderwirtschaft war allgemein üblich und nur wenig Nutz­pflanzen wurden erzeugt. Die Bauern pflügten mit Holzpflügen, lockerten die Erde mit Stacheleggen, säeten mit den Händen, ernteten mit der Hilfe von Sicheln und Sensen, droschen durch Treten oder mit Dreschflegeln und speicherten das Getreide in Gruben. Nach der Flussregulierung wurden durch die sich absondernden, Eigen­wirtschaft treibenden Familien neue Felder brachgepflügt, die Ruhefelder wurden aufgehoben und im Fruchtwechsel erzeugten sie schon Futter-, und Industriepflanzen mit moderneren Mitteln. Endlich erreicht unsere Bauerschaft heute in der sozialis­tischen Gemeinschaft durch die Hilfe der Maschinen und der Chemisierung der mo­dernen Agrotechnik immer höhere Produktionsergebnisse. Die Viehzucht zeigt eine ähnliche Entwicklung. Bei der alten Wirtschaftsform entsprechenden Herdenzucht waren die Tiere vom Anfang des Frühlings bis zum Spätherbst auf der Weide, den Winter verbrachten sie, primitiverweise gefüttert, in einfachen Stallungsgebäuden am offenen Felde. Die Entwicklung des Ackerbaues und die Aufhebung der Ruhefelder benötigte das systematische Düngen und diese Tatsache forderte die Stallung und die ständige Fütterung der Tiere. Diese könnten sich denneuen Bedingungen schwer anpassen, so musste man die Zucht von neuen Arten anfangen. Der Fleiss der bäuerlichen Eigenwirtschaften liess die volkstümliche Viehzucht aufblühen. Diese wurde vom zweiten Weltkrieg zerstört und so musste der sozialistische Sektor die heutige, zeitgemässe, in Fach-Zweigstellen betriebene Vieh­zucht aus den Ruinen wiederaufbauen. Die Entwicklung der bäuerlichen Verkehrsmittel vom Ende des vorigen Jahr­hunderts bis zu unseren Zeiten beleuchtet auch vortrefflich die gemeinsame Wandlung der Produktionsmittel und der Gesellschaft. Die Frauen der ehemlaigen Grossfamilien gingen und schleppten viel zu Fuss. Die am häufigsten benützten Verkehrsmittel waren der von Pferden gezogene Wagen, das von Ochsen, oder im Einzelj och ge­spannten Kühen gezogene Fuhrwerk, auf Wasser die Zille, die Fähre, das Lichter­schiff. Sie verwandelten sich langsam in die Zugwägen, Lastautos und die Dörfer verbindenden Autobuslinien der sozialistischen Gemeinschaft. Die Wohnhäuser widerspiegelten immer das gesellschaftliche Niveau der Be­wohner. Die untersuchten Familien lebten noch am Ende vom vorigen Jahrhundert in Strohlehm-Häusern mit Heckenwänden, oder in Stampfbauten mit Fluren (die letzteren mussten wegen den Gewässern auf künstlichen Hügeln gebaut werden). Die, aus der Grossfamilie ausscheidenden, ihr eigenes Leben beginnenden Familien bauten ihre stattlichen Bauernhäuser aus Ziegeln. Das sozialistische Dorf zeigt schon in seinem Ausseren die grosse gesellschaftliche Umwandlung. An den Stellen der alten Häuser werden zeitgemässe Heime mit zwei-, oder drei Zimmern, Küche und Badezimmer erbaut. Auf den Dächern beweisen die sich fortwährend vermehrenden Fernseh-Antennen den Wandel von Lebensform und Lebens-Niveau. László Timaffy

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