Arrabona - Múzeumi közlemények 16. (Győr, 1974)
Tomaj F.: Raaber Strassen und Plätze (Szabadhegy)
RAABER STRASSEN UND PLÄTZE. (SZABADHEGY) Das südliche Ortsende von Raab wurde jahrhundertelang von zwei kleineren Siedlungen, von zwei Kleingemeinden begrenzt. Eine war der Vorläufer vom heutigen Szabadhegy, die andere vom heutigen Kismegyer. Die erste Benennung von Szabadhegy (Freiberg) lautete Szent-Mihály (Sankt Michael). Nach den Zeiten der Landnahme, im XII. Jahrhundert, kommt die Gemeinde in den Urkunden unter den Namen „Szőlős" (Weingebiet) vor. Als Krongut wurde es von Weinbauern und königlichen Vinzern bewohnt. Später kam die Siedlung unter die Herrschaft des Raaber Bistums. Am Anfang des XVI. Jahrhunderts ist die Gemeinde noch immer unter den Gütern des Bistums, mit Namen „Szabadi", zu finden. Der Orts-Name „Szabadhegy" stammt vom Ende des XVII. Jahrhunderts. Die andere Siedlung, Kismegyer, taucht in den Urkunden des XIII. Jahrhunderts unter den Namen „Merena" auf, obwohl ihre Benennung vom landnehmenden ungarischen Stamme „Megyer" abzuleiten sei. Anlässlich einer Flur-Streitigkeit kommt sie als „Félkert" (Ein halber Garten) vor. Im XVI, Jahrhundert ist der Ortsname wieder „Megyer"; Gleich der Gemeinde Szabadhegy war Megyer ursprünglich auch Krongut, und von Vinzern bewohnt. Béla IV. hatte aber die Vinzer im 1252 der, von ihm gegründeten Thuróczer Propstei geschenkt. Szabadhegy wurde am Ende vom XVIII. Jahrhundert, Kismegyer im Jahre 1954 der Stadt Raab angegliedert. Heute bilden beide Ortschaften mit Namen „Szabadhegy" den IV. Bezirk der Stadt Raab. Szabadhegy wird von fast allen Seiten von Stadt-Bezirken begrenzt. In nördlicher Richtung liegt Nádorváros (Palatinstadt), in östlicher Győr-Szentiván (Raab St. Ivan), in westlicher Győr-Ménfőcsanak. Bios im Süden ist stadtfremdes Gebiet — Töltéstava (Dammteich). Erstens dankt Szabadhegy seine Gründung der geografischen Lage. Die Wandlungen des Ur-Fluss-Bettes der Raab hatten nämlich das Stadtgebiet zum Sumpf und Morast verwandelt. Aus diesem Morast ragten nur einige Höhen heraus, so die Hügelkette am Donau-, und am rechten Raabufer, die an der Stelle vom heutigen Nádorváros gebildete Flussterasse, und der, von dieser Terasse durch eines der Ur-Flussbetten getrennte Hügelrücken. Dieser letzterwähnte ist der heutige Szabadhegy. Szabadhegy wurde nämlich auf jene hohe Terasse erbaut, die sanft ansteigend in der Hügelkette „Sokoró" weiterläuft. Die, der Stadt naheliegende sanfte Höhe war schon im Zeitalter der Römer bewohnt. Die Entwohner beschäftigten sich anscheinend mit Weinbau. Erst im XIII. Jahrhundert vermehrten sich die Einwohner jenes Bezirkes der Stadt Raab. In der zweiten Hälfte des ganannten Jahrhunderts befand sich dort schon eine gemeindeartige Siedlung mit ständigen Einwohnern an der Stelle der Weingärten und Felder. Die Entwicklung des Stadtteiles ist selbst nach der Angliederung langsamer, wi die der anderen Bezirken. Am Anfang des XIX. Jahrhunderts war Szabadhegy noch immer wenig bevölkert. Anscheinend hat sich dieser Stadtteil jeder Beziehung zu Raab widersetzt. Seine Hauptstrasse läuft aber parallel zur Hauptverkehrslinie der Innenstadt von Raab. Diese Hauptstrasse bezeugt mit Folgen der Richtung der Hügelfuss-Form die entscheidenden Rolle der geografischen Faktoren in der Bildung der Siedlungen. Anders gesagt könnte die Gemeinde nur diese Richtung folgend zu der Stadt in Beziehung treten. Am Anfang des XX. Jahrhunderts wurde die Entwicklung von Szabadhegy durch die Nähe der neuerbauten Fabriken gefördert. In erster Reihe werden neben der Vesprimer Strasse (heute: Strasse der roten Armee) neue Häuser errichtet, und diese erreichen bald den sich ausdehnenden Stadtteil „Nádorváros". Gegen die Mitte der heutigen Attila József-Strasse liefen ausserdem auch andere Strassen (Áron Gábor-, Ádám Bottyán-, Imre Somogyi-Strasse) in nördlicher Richtung aus. Diese haben das nördliche Ortsende von Szabadhegy, die Eisenbahn-Linie Raab —Steinamanger, erreicht. Die am Anfang anscheinend mit Weinbau beschäftigten Einwohner von Szabadhegy haben auch andere Zweige der Urproduktion und des Ackerbaues betrieben. Das Zunehmen der Industrierarbeiter und Taglöhner unter den Einwohnern kann seit der Jahrhundertwende in Beziehung zur Entwicklung von beträchtlicher Industrie konstatiert werden. 265