Arrabona - Múzeumi közlemények 12. (Győr, 1970)

Domonkos O.: Über die Tätigkeit der Handschuhmacher

A népviselet változásával, majd a gyári kesztyűk hatalmas választékának megjelenésével, másrészt a szakmai utánpótlás hiánya következtében kihalóban van ez az évszázados mesterség. A korábban széles tevékenységi kör napjainkra lényegesen leszűkült, és e mesterség utolsó soproni képviselője ma már főleg csak javításokból tartja fenn magát. Domonkos Ottó ÜBER DIE TÄTIGKEIT DER HANDSCHUHMACHER Das Handwerk der Handschuhmacher wurde bereits im Mittelalter, als infolge der sich ständig steigernden Nachfrage die gewerbliche Spezialisierung begann, zu einem selbständigen Gewerbe. Die früheste Handwerkervereinigung auf dem Gebiet des historischen Ungarn ist uns aus dem Jahr 1376 aus Nagyszeben (Rumänien) be­kannt, wo unter den verschiedenen Gewerbezweigen der gemeinsamen Zunft auch Handschuhmacher genannt werden. 1540 gründeten sie ihre selbständige Zunft inn­erhalb der Sächsischen Universität. Die früheste Handschuhmacherzunft des westlichen Landteils kam im Jahre 1614 in Pozsony (Bratislava) zustande. Wahrscheinlich war sie aus der Wiener Hauotzunft ausgeschieden. Darauf verweist der Umstand, daß 1636 — zur Lösung der unter den Ranzen-, Beutel- und Handschuhmachermeistern entstandenen strittigen Kompetenzfragen — eine Zusammenkunft der betroffenen Meister in Wien veranstaltet wurde, die zu einer Einigung und Gründung einer ge­meinsamen Zunft führte. Offenbar forderten alle drei Gewerbezweige das Recht Handschuhe machen zu dürfen, was auf eine früher übliche Gepflogenheit schließen läßt. Auch snäter noch wurden die Handschuhmacher „Beutler" genannt, da sich unter ihren Erzeugnissen unter anderem auch Schrotbeutel und Geldbörsen fanden. Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sind uns in Sopron Handschuhma­chermeister auch namentlich bekannt. Auch hier waren Gegensätzlichkeiten zwi­schen den mit feinerem Leder arbeitenden Handschuhmachern und den Beutlern und anderen Lederbearbeitern häufig. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts arbeiteten in der Stadt sieben Meister, die organisatorisch zu der Zunft in Pozsony gehörten. Die erste Angabe über eine selbständige Zunft stammt aus d°m Jahr 1793. In Gvör gab es seit 1755 eine Handschuhmacher-Zunft. Die in den Statuten niedergelegten Vorschriften über die Meisterarbeit unterrichten uns genau über die Reihe der anzufertigenden Produkte. Aus anderen Gegenden des Landes ist uns keine selbständige Handschuhmacher-Zunft bekannt. Steohan Edler von Keess gibt in seinem 1823 in Wien herausgegebenen Buch „Darstellung des Fabriks- und Gewerbewes~ns im österreichischen Kaiserstaat" — ungeachtet der 1636 zustandegekommenen Wiener Vereinbarung — die Gründung der Wiener Handschuhmacher-Zunft mit 1772 an. Vermutlich dürfte es sich um die Jahreszahl der Erneuerung der Zunftprivilegien gehandelt haben. Die vortrefflich abgefaßten Vorschriften der Zunftstatuten sowie das Buch von Keess umreißen überaus anschaulich die Tätigkeit der Handschuhmacher, lassen die Unterschiede zwischen der feineren und gröberen Arbeit klar erkennen. Die Auf­zählung von Preistarifen aus dem 18. und 19. Jahrhundert ergänzen das Bild von der Tätigkeit der Handschuhmacher. Wir erfahren zum Beispiel, daß neben den Handschuhen auch kurze und lange Hosen aus Hirschleder eine bedeutende Rolle im Produktionskreis der Handschuhmacher gespielt hatten. Posten aus dem Komá­romer Preistarif lassen sogar die Herstellung hischlederner „Bettlaken" vermuten. Laut der Mitteilung des letzten Soproner Handschuhmachermeisters wurde sogar noch um die Jahrhundertwende eine bedeutende Menge hirschlederner Hosen auf Bestellung der deutschen und kroatischen Bevölkerung aus der Umgegend her­gestellt. Die schmuckvoll gestickten Stücke gehörten zum Hochzeitsstaat des Bräu­tigams, die einfacheren Stücke waren jahrzehntelang ein integrierender Bestandteil des alltäglichen Arbeitsgewandes. Die Handschuhmacher sorgten auch für die Rei­nigung und Färbung der Lederhosen — beinahe bis auf unsere Tage. Noch war es uns gelungen bei den Soproner Landwirt-Bürgern einige schöne Stücke ihrer Tracht zu finden, die wir — zusammen mit den Stickmustern — im Bilde zeigen. IS* 227

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