Arrabona - Múzeumi közlemények 11. (Győr, 1969)
Kőhegyi M.Rákóczi K.: Rómer Flóris levelei Gratzl Józsefhez az olmützi és josefstadti kazamatákból
gefürchtet als in Deinem Briefe. Glaubst Du, dass mir die Scheinheiligkeit so erwünscht sei, dass ich sie um diesen Preis erkaufen will? Nein' lieber sollen meine Beine hier vermodern, ich werde ohne jeden Klagelaut, ohne aller Unterstützung meine Tage im Kreise meiner wahren Freunden verleben, aber das was Du Versöhnung nennst, mir aber meinerseits die grösste Schurkerei wäre, mögest Du das letztemal erwähnt haben. Ich habe Zeit genug gehabt in mich zu kehren, und je länger ich mit mir vor Gericht gehe, desto freier, unabhängiger fühle ich meinen edleren Theil. Mögen Sie den Körper quelen, der Geist ist und bleibt unabhängig. Du hältst das für Phrasen, ein Zeichen, wie wenig Du kennst was ein Mann ist, dem ReChtschaffenheit über Alles geht. Mögen sie sich am Schweisse des armen, betrogenen Volkes mästen, die sich dessen Hirten nennen, ich ziehe dann Korporalsrock und das Kommisbrot, dem goldnen Podium, oder den sibaritischen Gelagen vor. Für mich, und in meinem Namen sollst Du dich mein Bruder vor Niemand mehr beugen, ja besonders vor dem nicht, dem Du Weihrauch streuen willst — schäme Dich dieses Ausdruckes — und dessen Seele wie ich durch Basti erfahren mich ausspeiet. Judasse, sie heucheln Liebe und drohen mir alle Wege zu versperren, sie wünschen mich zurück, und kümmern sich seit Jahren nicht! [um mich] Nein von dieser Seite schreibe mir nichts mehr wenn ich Dir lieb bin, und thust Du in meinem Namen den geringsten Schritt, so haben wir aufgehört Brüder zu sein, den ich will nicht mehr dass Du gewisse Szenen erlabst die mein Herz erschütterten, und mich, wie Dein letzter Brief monatlang um, meinen Schlaf brachten. Ich habe 18 Jahre gelitten, mein Leben Gefahren ausgesetzt, 40 Monate den Kerker ertragen und vielleicht neuerdings in ein gewiss unerträglicheres Gefängnis zu gehen, mein Leben stündlich durch Spott und Anspielungen vergällen zu lassen! — Und dann kann mir auch Basti solchen Rath ertheilen. Wie erbämlich ist die Welt und verruchtlich, wenn Leute die man für die besseren hielt, sich des lieben Magens willen so feige zeigen. Nein, so lange ich gesund bin und meine zwei Hände habe, will ich mir mein Brot ehrlich und selbst verdienen, und kein Hinderniss der Welt soll mich, ausser der rohen Gewalt zwingen meine Uiberzeugung für den guten Tisch zu verkaufen, Ich weiss, dass Dich das sehr genirt, aber fürchte Dich nicht, ich werde Niemand zur Last fallen, und von Dir hat ja Alles die beste Meinung, besonders da Du für mich nicht verantworlicht bist. Obwohl Du diess aus meinen Briefen ersehen konntest, hielt ich diess für nothwendig Dich weitläufiger aufzuklären, und Dir mein letztes Wort in dieser Angelegenheit zu schrieben. Ich hoffe Du wirst mir keine Hindernisse legen, und unsre gute Mutter wird nich gewiss auch nicht unglücklich für immer wissen wollen. Mögest Du oder Andere was immer von mir denken, ich kann — ich darf nicht anders handeln. Könnte ich mit Dir sprechen, würde ich Dich aufklären, aber durch einen Brief geht's nicht, auch rathe ich Dir nicht, — obwohl es mir sehr Lieb wäre — wegen einer V2 Stunde eine so kostpielige Reise zu machen — es würde Dich nur Alles entsetzen. Hast Du für meine Bilder Geld erhalten, habe die Güte mir meinen Theil zu schicken. Ich schreibe jeden Kreuzer auf, und werde Alles endlich zurückzahlen. Ich schränke mich bis auf's Nöthigste ein, und werde trachten von meinen 10 X zu leben um Niemand zur Last zu fallen. Trotz aller Sorgen, schlafloser Nächte und Entbehrungen bin ich gesunder als je, und sehe wie wenig der Mensch braucht um glücklich zu sein. Jóska grüsse mir herzlich samimt meinem kleinen Drussa. Ich habe alles erhalten, meinen herzlichsten 159