Arrabona - Múzeumi közlemények 11. (Győr, 1969)

Kőhegyi M.Rákóczi K.: Rómer Flóris levelei Gratzl Józsefhez az olmützi és josefstadti kazamatákból

ein Bittgesuch beim, edelsten, hochherzigsten Prinzen brieflich einreichen, wenn auch dieser letzte Versuch den ich gerne für eine andere Gelegenheit gespart hätte auch misslingen sollte — nun das weisst Du dann wohl dass mein Haupt dem Verderben geweiht ist. — Diess der Lohn für meine Ergebenheit an unsren gütigen König, und die Folge der Befolgung der durch seine Minister erlassenen Befehle! Deinem ehemaligen Kollegen gab ich 15 f CM auf die Reise, denn seine Barschaft bestand nur aus einigen Kreuzern, von ihm wirst Du erfahren haben wie es uns geht. Ich bin immer gesund, auch werde ich mit dem Gelde noch 3 Monate auskommen, da ich noch etwas an Kleidungsstücken anschaffen muss. Wenn die Mutter noch den grünen Quecker oder den schwarzen Rook hat würde ich Sie sehr darum bitten, denn ich habe kein einziges, Oberkleid, mit dem ich in die Welt treten könnte. Vielleicht könnte Sie mir es schicken wenn mir Jóska die Mütze, deren Muster der Kollege übergab, schickt. — Von den Bildern gehört das grosse ganz, vom kleinen nur 1/3 mlir. Die Nachricht von den Bildern in Pressburg betrübte mich sehr, dass Ihr mir kein Wort davon schreibt, da ich es doch dem Jóska in zwei Briefen schrieb wohin sie gehören. Sollten diese Briefe auf der Post in Verlust gerathen sein? Ich seihe es ein dass es indiskret war, mich an Ihn — der ohnediess so geplagt ist — zu wenden, aber er wird mir verzeihen, da ich mein ganzes Zutrauen in ihn setzte. Die Bilder, so wie die Kartonnage Arbeiten, die Karte ausgenommen die ich für die Pressburger Realschule bestimmte und die Pantoffel die ich der Mutter zum Namensfeste sendete — sollten noch während des Sommers nach Schnecks (?) kommen. Rainer hatte die Freundschaft sich derselben anzunehmen, Jetzt ist freilich Alles vorüber, ich glaubte Alles wäre schon an Ort und Stelle, und Eduard Blasy wird nicht wissen wo alles geblieben sei, da ich Ihn ebenfalls in 2 Briefen benachrichtigte. Das traurigste ist, dass Emiliens Gemahl der einen Antheil daran hat, und der mir, während ich in Geldnot war so grossmüthig durch Antheile unterstützte, und jetzt in Verlegenheit ist, umsonst auf die ersehnte Beihilfe warten muss. Ich bitte Dich darum inständigst schicke diesen Brief sogleich an Jóska, damit er die Güte habe — wenn sich zu Hause für die B'lder keine Freunde finden sollten, dieselben sammit der Kartonage-Arbeiten unter Blasy's Adresse sogleich nach Jelka zu expediren, vielleicht geht von Scherz aus eine Gelegenheit an die Wittwe Kronpacher. Aber beeilet die Sache, wegen meines Freundes. Vom ganzen Ertrage bekommt Emilie 47 procent als Tilgung meiner Schuld. — Sollten die Kartonagen Arbeiten die am 4 August hier aufgegeben wurden noch nicht in Pressburg sein, so schreibt mir doch gleich, Jóska möge alle depensen von meinem Rate abrechnen, denn selbst für die Kiste wollte ich hier zahlen, aber ich konnte die Sache weder selbst packen noch aufgeben. Ob sie doch glücklich angekommen sind. Viel Glück zu einer besseren Pfarre! Die Raaber grüsse herzlich. Die Beraubung und Kosakenplünderung thut mir nicht so weh, wie der Gedanke dass meine Sammlungen einem vermuthlich traurigen Loose entgegensehen. Der Schweiss so vieler Jahre, so vieler Geldopfer! Jedenfalls gebt das Quartier aus, ich hätte ohnehin in Pressburg kein Bleiben. Ich habe Jóska schon einmal die Pienipotenz über die Sammlung ertheilt, die Mineralien, Conchilien, und Pflanzen nehmen einen kleineren Raum ein, vielleicht findet ihr für diese doch ein Plätzchen. Meine Pflanzen! was wird in 5 Jahren aus ihnen werden und meine Ornithologische Sammlung, Adieu! vielleicht für immer' — 155

Next

/
Thumbnails
Contents