Arrabona - Múzeumi közlemények 11. (Győr, 1969)

Kőhegyi M.Rákóczi K.: Rómer Flóris levelei Gratzl Józsefhez az olmützi és josefstadti kazamatákból

sollen 60 Civilisten frei werden, von hier sind bisher vor 1 Monate 6 befragt worden wohin sie ziehen wollen; aber sogleich wurde gemeldet dass 16 neue Kameraden hierher am Wege sind. Also wieder durchfallen, und neuerdings ein Jahr lang warten Eh bien! 53 So werden wir halt weiter studieren. Mein grösster Trost ist mein Freund Tóth der dem Tode entrissen seit gestern den ganzen Tag mit mir lernet; wir haben Arbeit für einige Jahre, sollten wir bis dahin wenn auch dem Körper nach nicht, doch dem Geiste nach Greise werden. Dein Scherz hinsichtlich der Kräfte der unsichtbaren Zukunft bezog sich blos auf den Körper; — ich verstand die Seelenkräfte, deren Sch[l]appheit und merkliches Abnehmen jeder von uns beklagt. Welche Nachwehen dieses lebendige Grab für den Körper nach sich ziehen wird, wird uns einst die Zukunft lehren, möge die Vorsehung jedweiden bewahren hier im Spitale damit anzufangen. Deine Anspielung auf eine Fessleriade überraschte mich, da Du doch jede Falte meines Herzens kennst und zu gut weißst dass ich nichts kenne ... was einem Varhältnis gleiche; soll ich jetzt anfangen einen Narren abzugeben? Und gar dann wenn ich frei geworden mich erst jahrelang her­umpudeln muss um mir ein Stück Brot zu verdienen; oder glaubst Du dass ich und Viele an der Schweineihaut nagen könnten. Wären die Kolonisten in Wien Raab Pest, etc. schon fertig, wie Du meinst, da wäre es freilich leichter, besonders wenn es Mädchen wären, daran über dem Manne ein so grosser Mangel ist. Mir wäre das Verbot der Ehe des Kirchenfürsten ebensowenig hinderlich meiner Uiberzeugung zu folgen als mich der Bann deren abschrecken würde; wodurch ich eben nicht sagen will, dass ich für die Freuden des Fami­lienglückes keinen Sinn habe, da ich es doch für das höchste Ziel des Staats­bürgers halte, aber es ist mir zu rätselhaft wie ich dazu kommen sollte, quoniam feminam non cognosco ! r/j — da Du .mir von Deiner Triester Reise gar nichts mittheiltest, muss ich schliessen, dass Du dir deren Erzählung auf bessere Zeiten aufsparst und mir den Mund nicht wässerig machen wolltest. Servata valebunt. 54 / à — Die so oft erwähnten bisher aber noch nicht ange­langten Sämereien sind hier sehr spruchwörtlich geworden. Wir stehen vor den Kisten und schauen traurig die bereitete Erde; hier ist nichts zu bekom­men, die von Wien bestellten Sämerein blieben ebenfalls aus so werden wir ohne Deiner Güte vermuthlich das Unkraut emporwachsen lassen müssen um etwas Grünes zu sehen. Wir zahlen ja gerne das Porto, wenn es nicht gar zu hoch kömmt, hab die Güte es als Eilgut aufzugeben. Denn wie Du siehst, wer­den wir unsre Pflanzen auch in künftigen Jahren noch blühen sehen. Frau v Kölbel schrieb mir neulich dass Sie die Mutter besuchen werde, ich danke der edlen Dame aufs herzlichste, denn ich weiss dass diese Theilnahme meiner guten Mutter wohl thun wird. Sonst bin ich gesund und einige Uibergangeln abgerechnet immer heiter. Kutscherpeter, Springinsfeld, Uiberall und Nir­gends sind meine Epitheta woraus Du ersehen wirst, dass ich eben zum Kopfhängen noc nich qualifizirt bin. Grüsse mir alle guten Freunde herzlich, besonders Dr A. den Capitano, Hatzi und wie alle die Alten heissen mögen. Von Pali noch immer kein Wort! Meine Empfehlungen Deiner Toni wie an meine gute Mutter. Schicke mir ja eher die Sämereien. Feri. 53 De jó van ez így! 54 Minthogy nőt nem ismerek. 54/a „A megőrzöttek megerősödnek." — a később elmondottak nem veszítenek érdekességükből. 146

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