Arrabona - Múzeumi közlemények 10. (Győr, 1968)
Uzsoki A.: A Győr „Újszállások” régészeti lelőhely kutatástörténete
Die eben beschriebenen, aus Männergräbern zu Tage geförderten Sporen sind aus Eisen angefertigt, und nicht einer derselben weist — wie dies auch nicht anders vorausgesetzt werden könnte — ein Rad auf. Ihre Größe ist, wie dies bereits bemerkt wurde, sehr verschieden; bei der einen ersetzt ein stumpfer Ansatz den Stachel, und die Knöpfe der übrigen weisen einen Stachel auf. Kleider und Schmucksachen Wenn wir auch gestehen müssen: über das Nationale der in den Űjszálláser Gräbern Bestatteten, und hinsichtlich der Zeitepoche in welcher diese Grabsträtte errichtet ward, kein positives Urtheil abgeben zu können, so läßt sich doch anderseits die Behauptung mit Bestimmtheit wagen: daß die hier Ruhenden hinsichtlich ihrer Kultur weit hinter den Römern stehen mußten, da wir zu Bekräftigung dieser unserer Ansicht nur auf ihre, in primitivster Art angefertigten Schmucksachen und Geräthe hinzuweisen brauchen. In dieser Beziehung dürften die, in einem Frauengrabe gefundenen Überreste eines Stoffes, besondere Beachtung verdienen; die klebten an der Innenseite eines, aus hohlen Halbkugeln bestehenden bronzenen Halsschmuckes, oder Colliers. Diese" Stoffrest hat die ungefähre Größe eines Quadratzolles, und ist aus gedrehten, rechtwinklig sich durchschneidenden Hanffäden ziemlich regelmäßig gewebt. Unter diese Objecte gehört in erster Reihe ein Steinkeil (Eisenkiesel), dessen Form mit den Meißeln und Äxten der Steinzeit ziemlich übereinstimmt; nach dem jedoch seine Kanten stumpf und derart abgerundet sind, daß er weder als Beil noch als Meißel dienen konnte, kann man in höchst wahrscheinlich als einen Talisman oder als Halsschmuck betrachten und dies schon aus dem Grunde: da er auf der Brust eines Mannes gelegen hat, woselbst sich auch die Überreste eines Hanffadens — an welchen der Stein um den Hals getragen wurde •— vorfanden. Ferner könnte als weiterer Beleg für die oben ausgesprochene Ansicht auch noch angeführt werden: daß in demselben Grabe auch eine steinerne Fischangel gefunden wurde. Und drittens gehört noch die unläugbare Thatsache hieher: daß sich in einem zweiten Grabe das Gerippe eines Mannes, in hockender Stellung, das Kinn mit beiden Händen stützend, vorfand. Wenn aber auch diese Umstände und das Vorkommen all' dieser Geräthe dafür sprechen: daß dieses Leichenfeld schon in der Steinzeit als Begräbnißplatz benützt wurde, so glaube ich rloch anderseits annehmen zu dürfen: daß die Ausgrabungen ihrem wesentlichen Inhalte nach der sogenannten Eisenzeit angehören, worüber ich mir jedoch die weiteren Reflexionen für später vorbehalte. Wir wenden uns vorerst zu den Kleidern; und da dieselben wahrscheinlicherweise aus Thierfellen oder aus Leinenstoffen bestanden haben, kann es auch nur dem Zufalle zugeschrieben werden, daß einige geringe Überreste von Kleidern gefunden werden konnten. Auf der Nebenseite geben wir die Abbildung dieses Stoffes. Er ist aus gedrehten, rechtwinkelig sich durchschneidenden Hanffäden gewebt: doch scheint die ganze Arbeit darauf hinzudeuten: daß sich zur Zeit seiner Anfertigung die Webekunst auf keiner hohen Stufe befinden konnte, obwzar man anderseits nicht läugnen kann; daß die im Gevierte sich kreuzenden Fäden eine ziemlich gleichmäßige Tage haben. Auf Seite 59 haben wir bereits erwähnt, daß die Reste des oben abgebildeten Gewandstoffes in einem Frauengrabe gefunden 'wurden, und auf der Innenseite des Halsschmuckes klebten woraus wir schließen können: daß das Gewand bis an den Hals reichen, und wahrscheinlich ein »n den Körper ziemlich eng anschließendes sein mußte: ob es als Ober- oder Unterkleid zu betrachten sei, läßt sich natürlich nicht bestimmen, nur mag hier noch nebenbei bemerkt sein: daß in diesem interessanten Grabe, und zwar neben den rechten Schulter der Todten, ein, circa l 1 // hohes, schwarzes, irdenes Gefäß stand, welches beim Herausheben in Stücke zerfiel. Ferner fand man auf der rechten Brustseite der Bestatteten eine bronzene /:oder kupferne:/, und auf der Linken eine eiserne Fibula; erstere hat eine seltene Form; letztere ist vom Roste arg zerstört. In der Hüftgegend fand sich ein, aus länglich viereckigen dünnen Gliedern bestehendes, circa 2' 6" langes Kettchen, und auch ein eigentümlich geformter, wahrscheinlich zu diesem Kettchen gehöriger Hacken vor; Beides aus Bronze, oder 37