Arrabona - Múzeumi közlemények 10. (Győr, 1968)
Kőhegyi M.Rákóczi K.: Rómer Flóri levelei Gratzl Józsefhez az olmützi és josefstadti kazamatákból
habe ich vollauf zu lesen wenn ich nur Zeit hätte. Uiberhaupt lese ich wenig, arbeite ausschliesslich an meinen Galanterie Arbeiten, von denen alles meistens abgeht, ich habe selbst nach Pesth Bestellungen und bringe ich meine Sachen gut an, hoffe ich (Euch bald nicht mehr zur Last fallen zu dürfen. Ich habe mir schon von dem Verdienst meiner Hände 1 paar Hemde und etliche Sacktücher gekauft, welch süsses Gefühl! Freilich leiden meine Augen, aber wenn ich denke imir wieder einmal etwas verdienen zu können! Ich arbeite und planisiere Tag u Nacht, und werde endlich ein maitre relieur. 22 Die Wege zu mir sind einfach — Philipp von Macédonien nahm mit goldbeladenen Eseln die unbezwinglichsten Festungen ein — heute könnte er es mit sil- nein kupfernen tbun — sogar bronzenen werden nicht verschmäht. Unser Hirth ist sehr zahm. Am besten wenn Du Dich um meine Logis anfragst, das weiss hier jedes Kind. Willst Du ungenirt sein so suche einen auf der um zwei Chargen unter meinen unvergesslichen Italiener ist, gewinnst Du diesen so hast Du Alles gewonnen. Denn oben aus ist's schwerer. — NB Du frügst neulich um den Namen des Freundes von Feri der hier Platzlieutenant ist, ich habe ihn erst jetzt erfahren er heisst Kohlmann er ist ein sehr gefälliger Herr, und wird sich freuen Dich kennen zu lernen. Die Geschichte von der Chatouille konnte ich kaum entziffern — es war Alles verwischt. Uiibrigens hast Du mich schlecht verstanden. Der Vater von der 3 faltigkeit hat Alles übergeben nur für die Zukunft solltest Du sorgen, wenn ich was schicke. Meinen herzlichsten Dank für die Grüsse und das Geld. Ich wollte, ich könnte so viel verarbeiten um meine grosse Schuld zurückzuzahlen. Von Lehota halbe ich auf meinen Aprilbrief noch keine Antwort. — Schreibe mir wie es mit meinen Sammlungen aussieht, ob die von Virnai nichts zurückerhalten. Auf Deine SChlussglosse vom scheinbaren Alleingang ist's mir sehr leid dass ich zwischen Gleisnerei und Gottlosigkeit keinen Mittelweg zu kennen scheine, würde ich nicht glauben dass es einen gerechten Vergelter gilbt, und es nicht glauben aus tiefster Uiberzeugung wäre mir das patet porta eis kein schales Wort gelblieben. Ich küsse Dich u unsere gute Mutter tausendmal. Feri 5 Mein Jóska! Dein Schreiben vom 16. d. M. verursachte mir desto mehr Freuden je unerwarteter es kam, ich leistete bereits Verzicht auf jede Antwort und sah ganz gleichgültig zu als man meinen Kameraden Briefe austbeilte, ich allein, der ich keine Gelegenheit vergesse Euch über mein Befinden wenn auch nur einige Worte zu schreiben ging immer leer aus, tröstete mich aber damit dass Alles in Ordnung sein müsse, indem Du mich gewiss benachrichtigen würdest, wenn meiner guten Mutter das Mindeste zustösse. Also sind meine Vorwürfe nich so arg gemeint, und mehr ein Zeichen meiner Sehnsucht mit allen meinen Lieben in dem allein möglichen Verkehr zu stehen. Was könnten wir nur auch Besonders schreiben, besonders ich in der jetzigen Lage, und was sollen die ewigen Betheuerungen der Starkmiufh und Zufriedenheit, aber des Trostes und 22 Könyvkötőmester. 10* 147
