Arrabona - Múzeumi közlemények 9. (Győr, 1967)

Batári F.: Tischlergesellen in Győr im XVII. Jahrhundert

Wertach, Allgäu: Mietner J., Rief der A., Schmidt W. Wetterburg, Waldeck: Bautig J. C. Wien: Arnschel H. J., Brandienger K., Dohrr J,. Eckert H. G., Greger M., Lippres H., Maarr P., Nußbaum B., Reiter G., Scharf M. Windischgarsten, Ausztria: Glintner J. Wienerneustadt: Jegel M. Winterheim, Anspach:Wießer G. F. Wischau, Morvao.: Deichman W. A. Worms: Zuber J. C­TISCHLERGESELLEN IN GYÖR IM 17. JAHRHUNDERT Beiträge zu der Geschichte des Tischlerhandwerks in der Stadt Győr I. Teil Die bedeutende und vielschichtige Epoche der ungarischen Tischlerkunst ist das 17. Jahrhundert. Zwar entstanden die bedeutsamsten Denkmäler der Epoche in den von den Türkenkriegen verschont gebliebenen Landteilem Oberungarns und Sieben­bürgens, aber auch in den ungarischen Grenzgebieten („végek") wurde Kunstvolles getischlert, so auch in der Stadt Győr, wo sich im 17 Jahrhundert ein blühendes Tischlergewerbe entwickelt hatte. Die Bedeutung der an der nach Wien führenden Straße gelegenen Stadt Győr wuchs im Laufe des 16—17. Jahrhunderts in dem Maße, wie sich die Türkengefahr dem Westen näherte. Nachdem die Türken Buda erobert hatten, spielte die Burg Győr in dem Grenzfesten-System — dem „Bollwerk Europas" —, das die vordringenden Türken zum Stehen gebracht hatte, und hinter dem die westliche Renaissance auf­blühen und die Barockkunst sich entfalten konnten — eine überaus wichtige Rolle. Dem 150 Jahre währenden Kampf war die Mehrheit der ursprünglichen Ein­wohner Gyors zum Opfer gefaillen. Die fremden Söldner mit ihren Familien, und die sie begleitenden Handwerker, die sich in Győr niederließen, stammten vornehmlich aus deutschsprachigen Gebieten. Aus den seit 1643 laufend geführten Geburtsmatri­keln wird sichtbar, daß im 17. Jahrhundert etwa die Hälfte der Stadtbewohner nicht ungarische, sondern hauptsächlich deutsche Namen führte. Dieses massenhafte Ein­strömen fremder Volkselemente beeinflußte naturgemäß auch das ortsübliche Gewerbe der Stadt. Einige Gewerbezweige bewahrten ihr ungarisches Gepräge: so waren beispielsweise die Goldschmiede Ungarn und führten ihre Zunftbücher in ungarischer Sprache. In der Zunft der Sattler und Riemer war die Zahl der deutschsprachigen Meister derart angewachsen, daß sie 1649 neben der ungarischen auch eine deutsche Zunft gründeten. In der Reihe der Tischlermeister aber, von denen wir berichten, begegnen nur vereinzelt ungarische Namen: ein Beweis, daß zahlreiche ungarische Tischler im Krieg gestorben, deutsche Meister aber in beträchtlicher Zahl zugewan­dert waren. Auch die Sprache der Zunftbücher der vereinten Tischler- und Büchsen­macherzunft war deutsch. Von den Tischlermeistern, die vor dem 17. Jahrhundert in der Stadt lebten, wissen wir eigentlich kaum etwas: die Rechnungsbücher des Domkapitels aus dem 16. Jahrhundert haben uns einige Namen vom Beginn und von der Mitte des Jahr­hunderts bewahrt. Die Archivalien aus dem 17. Jahrhundert enthalten bereits zahlreiche beachtenswerte Daten und Angaben über die Győrer Tischler. Die in der Literatur bereits erwähnten Gesetzabschnitte der Jahre 1622 und 1676, besonders aber eine auf 1663 datierte Urkunde der Zunft (Beilage I). und auch die Aufzeichnungen des seit 1674 geführten Gesellenbuches (Beilage II) lieferten ein überaus reichhaltiges Material. Die Statuten der Urkunde, die am 1, Februar des Jahres 1663 geschrieben wurde, hatten die Altmeister nach den Zunftsatzungen aus dem Jahr 1622 — die sie sich aus Wroclaw: Gebei G., Gerber A., Hellerich Ch., Rittwager D. Würnberg: Beugel A. Würtzburg: Anntraß H. G. Zeillig: Schaffer G. Zeitz, Meissen: Hanulf J. Zerest: Dürer J. G., Zwucker E. Ziegenhain, Hessen: Bauman M. Zug, Svájc: Flen M., Landwing J., Langwein J. Zürich: Bodmer F., Bruckhardt H. 124

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