Arrabona - Múzeumi közlemények 8. (Győr, 1966)

Kőhegyi M.–Rákóczi K.: Rómer Flóris levelei édesanyjához az olmützi kazamatákból

Jahre vorüber sein, nur möge der Himmel Ihren Lebenesfaden bis dahin aus­dehnen, damit mein heissestes Gebet erfüllt werde, Sie noch einmal umarmen zu können. Gibt es auch hier für uns keine Gnade, so waltet ja noch Ober eine Gerectigkeit. — Ich bin gesund, im Innersten so wie nie früher 54 beruhigt, ja ich sage es mit Stolz sogar heiter und vergnügt; ich bin mit Allem versehen, wofür ich Ihnen gute Mutter, und meinen Brüdern herzlich danke. Ich brauche für einige Monate keinen Heller. — Seien Sie meinetwegen ausser aller Sorge, Nur hinaufgeschaut, Und auf Gott, auf Gott allein vertraut! Ihr dankbarster Franz Olmütz, den 15 März 851. 7 Inniggeliebte Frau Mutter! Meinen besten Dank für Ihre herzlichen Wünsche zum neuen Jahr, so wie für Alles was Sie mir überschickten. Der Rock ist wie neu, ich habe ihn durch einen Kameraden, der griechischer Pfarrer war, Weib und 3 Kinder hat, und sich hier auf die Schneiderei verlegt und sich schon manchen Gulden erspart hat — herrichten lassen und mache Parade darin. Hätte ich die edle Schuh­macherei 55 erlernt, sie würde mir hier mehr als mein Professorat eintragen, obwohl ich seit 2 Monaten einen Schüler habe, was mir auch eine kleine Bei­steuer zur Verbesserung meiner Existenz liefert. Auch sonst habe ich wieder etwas bestellte Arbeit — dennoch möchte ich mich lieber mit Wissenschaften beschäftigen. Könnte ich es nur so weit bringen, Ihnen einige Gulden zur Erleichterung Ihres Loses schicken zu können •— vielleicht hilft mir bald der, zu dem Sie mich hinweisen, von dem Alles ist, und ohne den Nichts bestehen kann. Mit den Esswaren habe ich mich herrlich traktiert. Einige Trauben schickte ich der gnädigen Frau v. T. . . 56 und das Brot theilte ich mit Ihrem Gemahl. Wenigstens kann ich sagen dass ich Trauben und Brot gegessen habe — denn das hiesige ist geschmackloses Stroh — so wie hier alles ohne Salz und Schmalz gekocht und gebacken wird; Das Uibrige wird zum Abendbrot gespart, um noch lange daran zu geniessen. Den 8. J. besuchten mich die jungen Herrn aus der Arwa. Dies sind meine 'ewig trauten, ewig guten jungen Freunde. Gott segne sie samt Ihren Eltern. Ich bekomme regelmässig jeden Monat Nachrichten von Ihnen, und sie nennen mich noch immer Ihren lieben Professor. 57 Die Bau lasse ich herzlich grüssen, ich habe sie immer lieb gehabt, denn sie sagte mir immer: du taugst nicht zum Gr. —, schade, dass du kein Zivilist bist. — Die Pharisäer und Schriftgelehrten von Raab liessen mir sagen, ich möge mich demüthigen und den hohen Priester bitten, damit er mich befreie, er würde es auch sicher thun, wenn ich bitte. — Schau, schau vielleicht haben sie gehört, dass bald eine Amnestie kommen 54 Az eredetiben a früher betoldás. 55 Édesapja cipész volt, a család Bécsből költözött át Pozsonyba. 56 Tóth. 57 Fogságában is hű tanítványairól 1850. január 19-i levelében ír először. Az itteni szövésből nyilvánvaló, hogy pénzzel és élelemmel segítették az egykori diákok, és szüleik. ' 212

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