Arrabona - Múzeumi közlemények 8. (Győr, 1966)

Kőhegyi M.–Rákóczi K.: Rómer Flóris levelei édesanyjához az olmützi kazamatákból

Worten zu malen. — Ein Strahl der Freundschaft und mütterlichen Zärtlichkeit, ein Austausch der Ideen zwischen Lebenden und freie Luft athmenden und einem lebendig begrabenen! Um dieses Ereignis gehörig zu würdigen müssten Sie sich erst in meine Lage ganz hineindenken können, d. h. sich erst gewöhnt haben immer diesselben Gesichter, diesselben Mauern zusehen, diesselbe Musik und Gespräche zu hören, immerwährend einerlei gemessen u. s. w. Und doch sind von den ominösen 96 Monden (also auch hier die in meinem Leben bedeu­tungsvolle Zahl 3) kaum 2 vorüber! Aber an was gewöhnt sich der Mensch nicht? Denke ich an die Schanzsträflinge, an die Flüchtlinge, an die Nonnen, deren Fenster auf unsere 120 Schritte lange, abgesperrte Trestnica ulice — Stockhausgasse — so finster herabsehen, und denke ich an die 18 Jahre mei­ner Unzufriedenheit, meines Unglückes zurück, erwäge ich, dass ich gesund bin und freier Herr meiner Zeit, so freue ich mich über Erfüllung des Juden­fluches, dass ich so glücklich bin: das Gras über meinem Kopfe wachsen zu sehen. — Und was fehlt mir zum vollkommenen Glück? habe ich nicht eine Mutter, die ich von jeher als eine heilige Dulderin verehrte, und die mir durch ihre Milde und Verzeihung jeden Augenblick des Lebens versüsst; habe ich nicht einen Bruder, der diesen Namen mit Recht verdient, und um mein Loos zu lindern jeder Bequemlichkeit zu entsagen bereit ist, leitete mir das Unglück nicht neue Freunde zu — während die vermeinten Freunde in meiner Glücksperiode sich uns zu nähern scheuten; — Freunde, die keine Gefahr fürchteten, und mir den Kerker zum Freudensaal umzauberten, Freunde die zu jedem Opfer bereit sind um. mir die harte Gegenwart, und die düstere Zukunft zu versüssen; endlich hinterliess ich nicht unter meinen Landsleuten den Namen eines ehrlichen, ganz seinem Berufe lebenden Mitbürgers. Habe ich nicht vor meinem inneren Richter zu scheuen oder würde ich nicht mit jener Gleichmuth und Gewissensruhe den Feueröfen der Urtheilvollstrecker entgegengesehen haben, mit der ich die uner­wartete Sentenz anhörte? Nun sehen Sie liebe Mutter diese Gedanken, und der Grundsatz nie zu hochtrabende Wünsche zu haben sondern stets dem Schlimm­sten männlich entgegenzusehen geben mir vollkommene Ruhe und Zuversicht, die durch den Inhalt Ihres Briefes für lange Zeit hinaus neuerdings begründet sind. Meine Freunde Pali und Moravcsek 23 bitte ich meines innigsten Dankes — íür das ehrliche Einlösen Ihres mir gegebenen Wortes, Sie öfter zu besuchen — zu versichern. An Ersteren kann ich nie ohne Rührung denken, erinnere ich mich seiner seltener Anhänglichkeit als wir noch in näherer Beziehung zu einan­der standen, oder jener Zeit als uns das Band aufrichtigen Wohlwollens und Gemüthsharmonie aneinander kettete. Wenn auch seine Bemühungen erfolglos bleiben, wie es sehr wahrscheinlich ist, hier sage ich — et voluisse sat est — um mich zum ewigen Danke zu verpflichten. — Von Seitl hoffte ich Nichts als schöne Worte, leere Versprechungen, ganz nach der Art grosser Herren. 24 Wer sollte glauben, dass man von dort aus Nichts für mich wirken konnte? Aber dass Nichts geschah freut mich herzlich wie lästig wären mir diese Verpflichtun­gen gewesen, und wie hätte ich mich geschämt in meiner Meinung von dort aus beschämt und beirrt zu werden! — Pepis Stillschweigen ist mir sehr auffallend, •da er doch täglich zum Schreiben Gelegenheüt hat — ich lasse ihn herzlich grü­23 Römer barátai, kilétük nemi volt kideríthető. 24 Seitl (vagy Seidl) József tábornagy-hadbiztosról az 1850. február 27-i levélben is szó esik. 205

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