Arrabona - Múzeumi közlemények 8. (Győr, 1966)
Uzsoki A.: Lenau und Mosonmagyaróvár
Gesellschaft von Freunden und guten Bekannten sehr heiter sein konnte, und mitunter auch etwas tolle Streiche machte oder schrieb, wie dies z.B. ein kleines muthwilliges Abentheuer in Preßburg und die Pudelszene in seinem .,Faust" beweisen, hat sich die erwähnte poetische Lizenz zu nutze gemacht, und in einem [Aus]flug heiterer Laune die Bordacser Geschichte im Scherze etwas aufgeputzt und übertrieben, welche Schurz als Ernst genommen und richtig niedergeschrieben hat. Ich muß wegen dieser lange Erklärung sehr um. Entschuldigung [bitten], allein ich war sie mir, ich war sie der {Debatte] schuldig; wer hier Recht hat, darü[ber soll] Jedermann sein eingenes Urth[eil verfassen] indem ich hiemit schliesse glaube ich der an mich ergangenen Aufforderung genug gethan zu haben. Ung. Altenburg, im März 1877. Ladisl. Veszély Vorgelesen von Prof. Jummerspach Erzh: Bau ver waiter LENAU UND MOSONMAGYARÓVÁR An der Südseite des Hauses Lenin út 47 in Mosonmagyaróvár ist da,s kreisförmige Relief bildnis Len aus mit der Inschrift, daß der Dichter 1822/23 in diesem Haus gewohnt habe, angebracht. Die Bewohner der Stadt nennen den Bau schon seit Jahrzehnten da,s Lenauhaus, ohne etwas mehr darüber zu wissen, als die Inschrift des Reliefs kundgibt. Auch die heimatkundliche Forschung hatte sich mit der Frage — die 1964 plötzlich in den Vordergrund des Interesses getreten war — nur selten beschäftigt. Im Oktober 1964 wurde nämlich im niederösterreichischen Stockerau die Internationale Lenau-Gesellschaft gegründet, der auch Ungarn angehört. Die Vertreter der Länder, in denen Lenau gelebt hatte, beschlossen, daß die Lenauforscher und Lenaufreunde die alljährliche Generalversammlung der Gesellschaft immer in einer anderen Lenaustadt abhalten werden. Es wurde erwogen, im nächsten Jahr im ungarischen Mosonmagyaróvár zusammenzukommen. Der Plan gefiel, die Stadt sicherte ihre Unterstützung zu: im Herbst 1964 wurde mit den Renovierungsarbeiten des Lenauîvauses begonnen, wobei im Gesims des Hauses wertvolle Dokumente entdeckt wurden. Der überaus bedeutsame ortsgeschichtliche Fund wurde in das städtische Hanság Museum eingeliefert. Die Bekanntmachung dieser musealen Rarität, aber auch ein Bericht über den Aufenthalt Lenaus in Magyaróvár und Moson war nicht nur dringend aktuell, war nunmehr zur Pflicht geworden, die erfüllt werden muß + e. Im Sommer 1965 war nämlich der endgültige Beschluß gefaßt, daß die Generalversammlung der Lenau-Gesellschaft im Oktober des gleichen Jahres in Mosonmagyaróvár tagen werde. In den 1820er Jahren — also um jene Zeit, als sich der Dichter in Magyaróvár aufhielt — zählte das Städtchen ungefähr 30°0 Einwohner. Moson wa,r damals noch ein selbständiger Marktflecken mit etwa 3000 Einwohnern, und ein wichtiger Hafen des Getreidehandels auf der Donau. In Magyaróvár — dem Amtssitz des einstigen Komitats Moson — gab es mehrere öffentliche Bauten und auch Bürgerhäuser mit Obergeschoß, die der Ortschaft ein städtisches Aussehen verliehen. Die damalige weit und breit gerühmte Landwirtschaftliche Lehranstalt — die spätere Landwirtschaftliche Akademie und jetzige Agrarwissenschaftliche Hochschule — wurde am 25. Oktober 1818 vom Fürsten Albert Kasimir von Sachsen-Teschen, dem Gemahl der Erzherzogin Christine, der Tochter der Kaiser- und Königin Maria, Theresia, gegründet. Die Lehranstalt wurde im Schuljahr 1819/20 im einstigen einstöckigen Burggebäude, das Jahre zuvor ein zweites Stockwerk erhalten hatte, eröffnet. Die Lehranstalt wurde errichtet, um für die Domäne landwirtschaftliche Fachleute heranzubilden. Die Hörer kamen aus den benachbarten Ländern und trugen in nicht geringem Maße da^u bei, daß das Leben in der kleinen Stadt reger wurde. Die andere erwähnenswerte Schule der Stadt war das Gymnasium der Piaristen, das im Schuljahr 1821/22 bereits sechs 182