Arrabona - Múzeumi közlemények 7. (Győr, 1965)

Mollay K.: Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin

(CodDipl. XI, 239—42, 330—1). Er hatte am 1. Januar 1438 Albrecht gekrönt (die Königin hingegen Simon von Rozgony, Bischof von Wesprim a. a. O. 29—31) und seit dieser Krönung hütete er in seiner Graner Burg — als Kanzler dem König durch reiche Schenkungen verpflichtet (a. a. O. 36, 40, 38) — die Krone des Königs (und wohl auch die der Königin) und die Krönungsinsignien. Es ist; also verständlich, daß der König sich sofort nach dem Eintreffen der Nachricht über den Tod des Erz­bischofs nach Gran begab, um die Krone und die Krönungsinsignien in Sicherheit zu bringen. Albrecht ist am 29. Juni 1439 noch in Ofen, am 4. Juli hingegen bereits in Gran bezeugt. Georg von Pálócz mußte also zwischen dem 15. Juni und dem 4. Juli, genauer wohl um den 1. Juli 143Ö gestorben sein. Die Behauptung, wonach Albrecht am 1. Juli noch in Ofen bezeugt sei (Teleki a. a*. O. 128; Ráth a. a. O. 164), beruht auf einem Irrtum, da die betreffende Quelle (CodDipl. XI, #59) sich auf den 1. Juni bezieht. 9 Grundherr der Stadt Gran und Gespan des Graner Komitates war der jeweilige Erzbischof. Als Georg von Pálócz stirbt (vgl. Anm. 8), war von seinen Brüdern (Matt­häus, gest. 1437; Emmerich, 1403 erwähnt) keiner mehr am Leben. Damals spielten bereits ihre Kinder, also die Neffen des Erzbischofs, und zwar als Gegner der Habs­burger —Partei in der ungarischen Politik eine Rolle. Von den Söhnen des Palatins (1435—1437) Matthäus von Pálócz wurde Simon im Jahre 1440 Stallmeister des Gegen­königs Wladislaus I. (1440—1444); Emmerichs Sohn, Ladislaus, war (am 30. Mai 1439 noch Stallmeister, dann Hofmeister des Königs Albrecht, überging aber zu der sog. polnischen Partei und wurde dann Obertürhüter, endlich Hofrichter, ein Anhänger des Königs Wladislaus I. (vgl. CodDipl. XI, 298—9, 320: Mályusz, Elemér: A magyar rendi állam Hunyadi korában (Budapest, 1958) 29—31; Iványi, Béla: Archivum liberae regiaeque civitatis Eperjes. (Szeged, 1931) 122. Vgl. moch Anm. 50, 80. 10 Die fehlende Stelle wird sich wohl auf die Krönungsinsignien bzw. Paramente beziehen, die von Allbrecht und Elisabeth in Gran ebenfalls aufgefunden wurden (vgl. Anm. 34, 112). 11 Nach dem Tod des Erzbischofs Georg von Pálócz (vgl. Anm. 8) übernahm da,s Domkapitel rechtsmäßig die Agenden des Erzbischofs und wählte dann einen Kapi­telsvikar. Als solcher wird Ladislaus von Csetnek, Domherr, dann Propst zu Gran, seit Ende Juni 1439 gewählter Bischof von Neutra, aber erst am 26. September und 3. November 1439 genannt (vgl. Némethy, Lajos: Adatok a Csetneky-család genealó­giájához. Turul I, 38—41, 77—81; CodDipl. XI, 216—7, 331—2). 12 Die ungarischen Landesherren der Zeit, unter ihnen auch die Herren von Pálócz, waren bestrebt, die königliche Macht zugunsten ihrer auf Territorialem acht abzielenden Bestrebungen einzuengen, was auch durch die Bedingungen, die sie am 18. Dezember 1437 Albrecht und dann am 8. März 1440 Wladislaus I. bei ihrer Wahl stellten, dokumentiert wird, Vgl. Mályusz a. a. O. 1—31. 13 Ladislaus Postumus wurde am 21. Februaj 1440 geboren. Da man die Geburt für Ende Februar erwartete i(vgl. Anm. 76), kann man mit Elisabeths Schwanger­schaft vom Ende Mai 1439 an rechnen. Nachdem also Helena Kottannerin die Ereig­nisse der großen Politik zusammengefaßt hat, beginnt sie nun mit der Erzählung ihres eigenen und des Schicksals der königlichen Familie, und zwar von der Zeit ihrer Ankunft in Ofen am 14. Mai 1439 (vgl. Anm. 6) an. 14 Wie wir bereits wissen (vgl. Anm. 8), begab sich Albrecht um den 1. Juli 1439 nach Gran, also kam Helene Kottannerin mit der kleinen Königstochter Elisabeth an demselben Tag in Plintenburg (ung. Visegrád) an. In dieser Zeit war also die Plin­tenburg, die vorübergehend (1436—1439) ab Ladislaus von Hanta „honoris causa" verschenkt worden war (vgl;. Pest megye mÖemlékei. Budapest 1958, 458), wieder im Besitze der Königin. Albrecht wird nach Gran von der Königin Elisabeth begleitet, was der ungarischen Geschichtsschreibung bisher nur aus dem Bericht des Zeitge­nossen Aeneas Sylvius Piccolomini (1405—1464) bekannt war (vgl. Teleki a. a. O. 124). Hier haben wir es mit einer unmittelbareren Quelle zu tun. Vgl. auch Einleitung (S. 00). 15 Stadt Segedin (ung. Szeged). 16 Albrecht und Elisabeth begaben sich aus Gran mit der Krone und den Krö­nungsinsignien zuerst nach Plintenburg, dem traditionellen Aufbewahrungsort dieser Kleinodien, wo Albrecht am 7. Juli 1439 bezeugt ist (CodDipl. XI, 288). 17 Im sog. fünfeckigen Turm der Plintenburg, in dessen Erdgeschoß die Schatz­kammer des Königs untergebracht war; am S'ockwerk befand sich die Wohnung des Burgvogtes. Aus dem Vorzimmer des Burgvogtes führte eine Wendeltreppe zur 280

Next

/
Thumbnails
Contents