Arrabona - Múzeumi közlemények 7. (Győr, 1965)

Mollay K.: Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin

gehalten. 26 Die Frage mußte deshalb schon mit Rücksicht auf die Bedeutung der Denkwürdigkeiten geklärt werden. 21 Der siebenbürgisch-sächsische Forscher Bernhard Capesius bezweifelte bereits im Jahre 1943 die siebenbürgisch-sächsische Herkunft Veit Hu endlers und der Helene Kottannerin. 28 Sie werden auch weiterhin für Geschwister gehal­ten, 23 ihr Verhältnis zueinander blieb jedoch — wie vor — ungeklärt. Die nähere Untersuchung des erwähnten Briefes von Veit Huendler kann uns aber weitere Anhaltspunkte liefern. Der im Brief genannte Johann, Bischof von Großwardein kann nur Johann Beckenschläger (Beckensloer) sein (24. Mai 1465—12. Juni 1468). 30 Dazu paßt die Erwähnung des Grafen Siegmiund von St. Georgen und Bösing (1445—1493), der erst nach dem Tode (1465) seines Vaters, Georg II. in den Besitz der Herrschaft von Altenburg kam, zu der auch Jois gehörte. 31 Veit Huendler ist im Jahre 1467 bereits wieder in Fünfkirchen be­zeugt, deshalb kann der Brief nur um das Jahr 1466 entstanden sein. Von Georg Pellendorfer wissen wir zur Zeit außer seinem Namen nichts. Dieser hängt entweder mit dem niederösterreichischen Pellendorf 32 oder mit Pellendorf im Wieselburger Komitat 33 zusammen. Wolfgang Gileis (Kyles) entstammte wohl der in Hof (damals: Wieselburger Komitat; heute: Niederösterreich) begüterten und mit der Stadt ödenburg in Beziehung stehenden Familie, aus der uns bisher zwei Mitglieder namens Wolfgang bekannt sind. Der eine Wolfgang war Unter­stadthauptmanr! in Ödenburg, dann stand er im Dienste der Grafen von St, Georgen und Bösing, und starb 1452; der andere hauste in der Burg Katzen­stein bei Ödenburg und lebte 1456 nicht mehr. In der Entsteihungszeit unseres Briefes ist uns ein Gregor und ein Johann bekannt: Gregor war in den Jahren 1457 und 1458 Pfleger zu Eisenstadt. 34 Die im Briefe erwähnten Georg Pellen­dorfer und Wolfgang Kyles waren wohl Kleinadelige im Dienste der Grafen von St. Georgen und Bösing. Wenn die im Briefe genannte Domina Kottannerin mit unserer Helene identisch ist, kann sie trotzdem nicht Schwester des Veit Huendler sein. Das lateinische jrater des Briefes bedeutet nicht ,Bruder' son­dern' jSchwestermann, Schwager' bzw. ,Verwandter' (vgl. sororius: Georg Pel­lendorfer), ebenso bedeutet soror (Kottannerin) schon im klassischen Latein 26 Vgl. Pukánszky, Béla: Geschichte des deutschen Schrifttums in Ungarn. Mün­ster i. W., 1931, 61, 79; ders. in: Die deutsche Literatur des MitLelalters. Verfasser­lexikon, hrg. von Wolf gang Stammler (Berlin, 1933—1953) unter „Huendler"; Kosáry, Domokos: Bevezetés a magyar történelem forrásaiba és irodalmába. Budapest, 1951—1958. I, 15U usw. 27 Vgl. auch meine Zusammenfassung: Kottanner Jánosné és naplója (Die Helene Kottannerin und ihr Tagebuch). Soproni Szemle XI, 1—9. 28 Die Herkunft von Veit Huendler und Helene Kottannerin. Deutsche Forschung im Südosten II, 477—82. 29 Vgl. Anonymus im „Burgenländischen Lilteraturboten". Eisenstadt, 1948; Otto Brunner im Stichwort „Kottanner" des erwähnten" Verfasserlexikon"-s (vgl. Fußnote 26); Kosch, Wilhelm: Deutsches Literaturlexikon. Bern, 1949—1956; 2 Rupprich, Hans: Das Wiener Schrifttum des ausgehenden Mittelalters. (SB. Wien Phil.-hislt. Kl. 228/5). Wien, 1954, 181. 30 Bunyitay a. a ( . O. I, 296, 300. 31 IIa, Bálint: A Szentgyörgyi és Bazini grófok birtokainak alakulása. Turul XLI, 37—41. 32 Vgl. Fontes Rerum Austriacarum. (Wien, 1856) II 11, 148; 11/16, 359; 11/10, 19<5 usw. 33 Pellendorf, ungarisch Beled lag in der Nähe von Mönchhof. und wurde im Türkenfeldzug des Jahres 1529 zerstört. Vgl. Allgemeine vLandestopographie des Burgenlandes I. (Eisensitadt, 1954) 311. 34 Vgl. SoprOkl. 1/3, 352; 1/4, 2, 37, 40; 11/1, 80, 281, 323. 245

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