Arrabona - Múzeumi közlemények 7. (Győr, 1965)

Mollay K.: Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin

Geschichte der Grafen von Cilli verwertet hatte, 11 versuchte Emmerich Henszl­mann im Jahre 1873, sich auf die „Denkwürdigkeiten" stützend, die Identifizie­rung der einzelnen Räume der Plintenburger (ung. Visegrád) Ruinen (Pester Komiitat). 12 Der ungarische Literaturhistoriker Árpád Kerékgyártó brachte dann die 'ausführlichste Besprechung in ungarischer Sprache. 13 Obwohl er im Ver­gleich zu der früheren Forschung keine neueren Ergebnisse aufweisen konnte, fußten fast alle späteren Bearbeitungen 14 auf seiner Darstellung, die als erste die durch nichts gestützte Behauptung enthielt, die Helene Kottannerin sei die Amme der kleinen Herzogin Elisabeth, der Tochter der Königin Elisabeth gewesen. Einen bedeutenden Fortschritt erzielte erst Karl Uhlirz,, der im Jahre 1898 feststellte, die „Denkwürdigkeiten" seien von der Helene Kottannerin zwischen dem Tod der Königin Elisabeth (19. Dez. 1442) und dem des Königs Ladislaus V. (23. Nov. 1457) jemandem diktiert worden. Uhlirz machte auch die ersten textkritischer! Bemerkungen, indem er darauf hinwies, daß die erste Hand vorsichtshalber die Stelle des Namens der Helene Kottannerin, wie auch die ihrer Mithelfer leer ließ: der Namen der Kottannerin wurde erst von der zweiten Hand eingetragen. Die Textkritik beschäftigte ihn jedoch weiter nicht mehr, da es ihm sonst hätte auffallen müssen, daß der Name des Johann Kottanner (vgl. S. 277) bereits von der ersten Hand eingetragen wurde, was nicht mit der „Vorsicht" bzw. Furcht vor der Entdeckung erklärt werden kann. Uhlirz verdanken wir auch die näheren Angaben über Johann Kottanner, der einem bis ins 13. Jh. zurückgehenden Wiener Bürgergeschlecht entstammt, aber mit seiner Frau die Schenkung von 1452 nicht ungestört genießen konnte, solange sie darin von König Matthias von Ungarn am 20. Nov. 1466, bzw. am 28. Februar 1470 nicht bestätigt wurden. 15 Alice Wengraf bereicherte im Jahre 1914 durch ihre Abhandlung 16 die Literatur der „Denkwürdigkeiten" nicht mit neueren Angaben, doch warf sie einige, wenn auch unausgenützt gebliebene neue Gesichtspunkte auf. Sie schließt sich Uhlirz auch insofern an, daß die Aufzeichnungen der Helene Kottannerin auch nach ihrer Meinung in erster Linie als Denkschrift für König Ladislaus bestimmt gewesen sein dürften. Bei ihr taucht bereits der Verdacht auf, ob die vorhandene Hs. wirklich das Originalmanuskript oder nur eine Abschrift sei. Die leer gelassenen Stellen der oben erwähnten Namen will sie damit erklären, daß diese „dem Anschein nach auch hier, wie es in der vorguten­bergischen Zeit der Brauch war, nach allen Regeln der Schreibkunst durch besondere Schrift kenntlich gemacht werden" sollten. Das stimmt jedoch nicht. 11 Die zeitgenössischen Quellen zur Geschichte der Grafen von Cilli 4/a. Denk­würdigkeiten der Helene Kot annerin. Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen VIII, 45—8. 12 A visegrádi korona-bolt és a királyi lakosztály elrendezése. Archaeologiai Közlemények IX, 1—15. 13 Kottanner Ilona emlékiratának kútfői méltatása. Irodalomtörténeti Közlemé­nyek I, 373—82. 14 B(allagi), A(ladár) im „Pallas-Lexikon" Bd. X. Budapest, 1895, 839; Révai­Lexikon, Bd. XII. Budapest, 1915, 88 usw. 15 Vgl. Geschichte der Stadt Wien. Hrg. vom Alterthumsvereine zu Wien. H/1. Wien, 1900, 74—77. Im Vergleich dazu und zu Ernsjt Birk (vgl. die Fußnote 5) bringt nichts Neues die im „Wiener Tagblatt" und dann im Sonderabdruck erschienene Arbeit von H. Heidenwolf: Die Entführung der ungarischen Krone im Jahre 1440 und ihre Folgen. Geschichtliche Erinnerungen. Wien, 1906. 16 Aus den Denkwürdigkeiten der Helene Koltannerin, 1439—1440. Ungarische Rundschau für historische und soziale Wissenschaften III, 434—41. 242

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