Arrabona - Múzeumi közlemények 6. (Győr, 1964)

Kozák K.: Barocke Kapellen und Kirchen mit Dreipass-Grundriss

zolódott. Számtalan kérdés azonban még megoldásra vár, amelynek tisztázása a további kutatástól várható. Kozák Károly BAROCKE KAPELLEN UND KIRCHEN MIT DREIPAß—GRUNDRIß In den vergangenen Jahren lernten wir eine Gruppe von Barockbauten mit dreieckigem Grundriß kennen, die die Trinität versinnbildlichen. Das Hauptmerkmal der Bauten und Bauwerke, die dieser Gruppe angehören ist, daß der Grundriß in ein gleichseitiges Dreieck eingefaßt werden kann, die Ausgestaltung des Innenraumes und der äußeren Massen aber den vom Besteller gewünschten und vom Architekten hineinkonstruierten Gedanken der Dreieinigkeit ausstrahlt. In der vorliegenden Studie möchten wir nun eine andere Gruppe von barocken Bauwerken besprechen, die unse­res Erachtens gleichfalls ein Trinitätssymbol sind, d. h. bei deren Planung dem oben erwähnten Dreifaltigkeitsgedanken — mittel- oder unmittelbar — eine bedeutsame Rolle zukommt. In dieser Gruppe behandeln wir die Kapellen und Kirchen mit drei­bogigem (Dreipaß) Grundriß. I. Im Hinblick der Entwicklung der zentralischen Barockkirchen in Transdanubien wurde Győr bis jetzt auf Grund der Arbeiten des Karmelitermönches Márton Athana­sius Witwer als Ausgangspunkt genannt. Er hatte den Kalvarienberg am Rande der Stadt entworfen, deren Kapelle ein dreipaßförmiges Sanktuarium hat (Abb. 1—7). Die kleine Kapelle wurde 1714 erbaut. Der aus Tirol stammende Baumeister gelangte — nachdem er das Handwerk ausgelernt hatte — nach Prag, wo er in den Karmeliter­orden eintrat. Dort lernte er die Werke der prominentesten Barockarchitekten ken­nen, unter denen er wahrscheinlich auch Kirchen mit dreieckigem und dreibogigem Grundriß gesehen hatte. Wahrscheinlich kannte Márton Athanasius Witwer diese ver­hältnismäßig seltenen architektonischen Symbole bereits aus seiner Heimat und auch aus Böhmen. Es ist nicht undenkbar, daß auch die Jesuiten von Győr am Bau des Kalvarienberges mitbeteiligt waren. Es sind Angaben vorhanden, aus denen wir auf diese Voraussetzung schließen können. Beim Bau der Kalvarienbergkirche von Kőszeg mit Dreipaßgrundriß (1729—35) ist die von den Jesuiten gekommene Anregung nach­weisbar (Abb. 8—9), aber auch das Denken in Symbolen: die sich am Bau beteiligen wollten, trugen kreuzweise übereinandergelegte Ziegel auf den Berg hinauf zur Baustelle. In Zél, an der Westgrenze des Komitates Zala steht eine Kapelle mit Dreipaß­grundriß (Abb. 10—13), die der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht ist. Hier verweist schon der Name der Kapelle auf das Symbol, das in der Form des Bauwerkes zum Ausdruck gelangt. Der Grundriß ist der altchristlichen Cella Trichoria sehr ähnlich (Abb. 13). Auch das Sanktuarium der Rochuskapelle in Pest war dreibogenförmig (Abb. 14—18) und es kam der Gedanke auf, daß an dieser Stelle möglicherweise einst eine cella trichora gestanden hatte. Den Grundstein der Kapelle hatte Baron János Pfeffershofen, der Militärkommandant der Burg Buda 1711 gelegt, der frühere Fes­tungskommandant von Trencsén. Er legte auch den Grundstein zum ersten ungari­schen Trinitarierkloster in Illava zu „Ehren der vollkommenen Dreifaltigkeit". Auch der Bau der Pester St. Rochuskapelle stand im Zeichen der Dreifaltigkeitsverehrung. Das Noviziat der ungarischen Jesuiten war lange Zeit in Trencsén, das der Trinita­rier in Illava. Zwischen den beiden Orden bestanden gute Beziehungen, ihre theolo­gischen Lehren stimmten überein: neben der Verehrung der hl. Dreieinigkeit pre­digten sie auch die Lehre von der unbefleckten Empfängnis. Wir vermuten, daß beim Zustandekommen derartiger architektonischer Symbole die beiden Orden mittel — oder unmittelbar eine Rolle spielten. IL Fast gleichzeitig mit dem Bau der Pester Rochuskapelle entschloß man sich auch in Eger eine dem hl. Rochus geweihte Kapelle zu errichten (1709). Doch konnte das Vorhaben erst 1714 realisiert werden. Die einsame dreibogige Kapelle im verlassenen 78

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