Arrabona - Múzeumi közlemények 1. - In memoriam Floriani Romer (Győr, 1959)
A. Uzsoki: Kurze Geschichte des Győrer Museums 1859–1959
Das Museum hatte auch Erfolg in der archäologischen Ausstellung in Pressburg im Jahre 1870. In 1883 tritt Arnold Börzsönyi an die Stelle von Etel Méry als Leiter des Museums. Die Leitung des Museums lag auch weiter in guten Händen, die Sammlung bereicherte sich ständig. Die archäologischen Funde bei den Fabrikbauten in Győr am Ende des Jahrhunderts wurden von ihm systematisch erschlossen. Die bedeutendste Grabung führte Börzsönyi in den Jahren 1893—94 im Gebiete der Brennerei in Győr aus, wo eine Siedlung aus der Arpaden-Zeit zum Vorschein kam. Am Anfang dieses Jahrhunderts wurde ebendort das berühmte Grabfeld der Avarén mit 889 Gräbern in Győr entdeckt. Die Sammlung des Museums hatte grossen Erfolg in der Milleneums-Ausstellung in 1896 und in den Ausstellungen in Paris, 1900, und in Wien, 1910. Börzsönyi besprach die Bereicherung der Sammlung systematisch in den Jahresberichten des Obergymnasiums und stellte einen Museumführer zusammen für Forscher und weitere Interessenten. In den Jahren 1918—19 vertrat Henrik Parcsami, in 1919 Gustav Kalmár den kranken Börzsönyi in der Leitung des Museums. Nach dem Tode Börzsönyis wurde Gustav Kalmár Leiter des Museums (1920—22). In der schweren wirtschaftlichen Lage nach dem ersten Weltkrieg erwachte das Museum zu neuem Leben, als in 1922 Elemér Lovas zum Leiter des Museums wurde. Lovas ordnete die Sammlung in einigen Räumen des Benediktiner-Museums. Sein grosser Arbeitsplan enthielt die wissenschaftliche Katalogisierung und Bearbeitung des Materials und seine Vorbereitung zur Ausstellung. Er stellte den Kataster der archäologischen Fundorte der Győrer Umgebung zusammen, welcher noch heutzutage eine wesentliche Quelle unserer archäologischen Forschung ist. Er trat dafür eifrig ein, dass das Museum, welches zu dieser Zeit bereits den Namen Flóris Römers trug, zu einem städtischen Museum umorganisiert werde. Er nahm im Jahre 1931 mit Unterstützung der Stadt an einer Studienreise nach Italien teil und unterbreitete nach seiner Rückkehr den zeitgemässen Planvorschlag des Gebäudes des Győrer Städtischen Museums, welches er am Platze des derzeitigen Theaters, in der heutigen Tolbuchin-Promenade aufzubauen beabsichtigte. Obzwar sein Plan nicht verwirklicht wurde, hörte Lovas nicht auf sich mit der Errichtung des Städtischen Museums zu beschäftigen. In 1940 zwang ihn seine Krankheit die Arbeit niederzulegen. Er hatte keinen aktiven Nachfolger, die Sammlung entwickelte sich auch nicht, bis sie in 1949 Teil des Städtischen Museums wurde. Die Weiterentwicklung der Sammlung des Benediktiner-Gymnasiums zu einem Städtischen Museum stand in 1934 vor unmittelbarer Verwirklichung. Man beabsichtigte die wertvolle Sammlung in dem neuerrichteten Kulturhause (heute Kisfaludy-Theater) am I. Stock zu unterbringen. In 1935 bot die Stadt mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde der öffentlichen Sammlungen die Räume der oberen Stockwerke des Kulturhauses für die Unterbringung des Flóris Romer Museums an, sie konnten jedoch mit der Abtei von Pannonhalma bezüglich der Übergabe der Sammlung nicht einig werden. Im Jahre 1937 beauftragte die Stadt Ferenc Jenei mit der Aufsicht und dem Ordnen des bisherigen Museum-Materials. In 1938 fasste die Generalversamm34