Arrabona - Múzeumi közlemények 1. - In memoriam Floriani Romer (Győr, 1959)

A. Uzsoki: Kurze Geschichte des Győrer Museums 1859–1959

schenkte. Im Jahre 1858 enthielt die Sammlung bereits 1238 Münzen und 45 Altertümer. Der Lehrkörper des Benediktiner-Gymnasiums wandte sich an die K. und K. Regierung mit der Bitte, die Gemeinden anzuweisen, die Altertümer anzumelden und Flóris Romer in Anerkennung seiner eifrigen und unermüdlichen Arbeit zum Sachverständigen zu erwählen. Die K. und K. Stadthalterei bestimmte in ihrem Erlass No. 26 672 vom 19. Dezember 1858 das Benediktiner-Gymnasium von Győr zum Auf­bewahrungsort der Altertümer und beauftragte Romer die diesbezüg­lichen Aufgaben und Arbeiten auszuführen. Im nächsten Jahr erschien auch der Erlass, durch den die Gemeinden angehalten werden, die gefundenen Altertümer in das Museum (Gymnasium) von Győr ein­zuliefern. Der „K. und K. Zentralausschuss zur Erforschung und Instandhaltung der Denkmäler der Architektur" bestimmte am 6. Mai 1859 das Gymnasium zum Sammelplatz der Altertümer der Umgegend. Im Jahre der Gründung bestand die Sammlung des Museums aus 2630 Tieren, 1420 Pflanzen, 1239 Mineralien, 55 römischen Altertümern und 1757 Münzen. Das Museum wurde am 30. Mai 1860 eröffnet, es hatte in einigen Tagen mehrere tausend Besucher. Romer wurde in Anerkennung seiner hervorragenden organisa­torischen und wissenschaftlichen Arbeiten am 6. Juni 1859 zum korre­spondierenden Mitglied des „K. und K. Zentralausschuss"-es, da er sich „nicht bloss mit Archäologie und Kunstgeschichte eifrig beschäftigt, sondern auch bereit ist, den Zentralausschuss zu unterstützen, die ihm von höchster Stelle anvertrauten Aufgaben zu erfüllen". Im Jahre 1860 wurde er korrespondierendes Mitglied der Wissenschaftlichen Akademie und gleichzeitig auch Mitglied des Archäologischen Ausschusses der Akademie. Romer sammelte fleissig und planmässig die Altertümer und durch­wanderte zu diesem Zweck oftmals die Umgegend von Győr. Die Samm­lung bereicherte sich schnell. Dies wurde auch durch die Aufrufe in „Győri Közlöny" (Győrer Berichte) gefördert. Romer berichtet auch über seine Arbeiten in „Vasárnapi Űjság" (Sonntagszeitung) und in „Győri Történelmi és Régészeti Füzetek" (Historische und Archäolo­gische Hafte). Dem Wissenschaftler und Organisator Römer genügten bald die begrenzten Möglichkeiten der Stadt Győr nicht mehr. Im Jahre 1861 erhielt er die Stelle des Archivars der Wissenschaftlichen Aka­demie und des Oberdirektors des Königlich-Katholischen Obergymna­siums in Pest. Sein Weggang war sehr nachteilig für das Museums­wesen und das wissenschaftliche Leben von Győr. Sein Nachfolger, Frigyes Pokorny, konnte seine schwungvolle Arbeit nicht fortsetzen. Das Museum erhielt den würdigen Nachfolger Römers im Jahre 1863 in der Person von Etel Méry, der die Arbeit mit grossem Elan weiterführte. Er legte Wert darauf, dass das Museum auch vom Publi­kum besucht werde und eröffnete daher nach einem Jahr die Sammlung für das Publikum. Er begnügte sich nicht mit Sammelarbeit, sondern führte auch Grabungen im Stadtgebiet aus. Die hervorragende Zunft­laden-Sammlung wurde ebenfalls von ihm gegründet. Zu Ende seiner zwanzigjährigen Tätigkeit enthielt die archäologische und lokalhisto­rische Sammlung 16 898, die numismatische Sammlung 17 715 Stücke. 3 Évkönyv 3 3

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