Arrabona - Múzeumi közlemények 1. - In memoriam Floriani Romer (Győr, 1959)
A. Uzsoki: Kurze Geschichte des Győrer Museums 1859–1959
KURZE GESCHICHTE DES GYÖRER MUSEUMS — 1859—1959.* • Die Angäben entnahm ich dem. Archiv des Museums und einem irnjuseumgaschichtlichen Auifsatz von Elemér Lovas, der im Jahre 1937 im „Győri Szemle" erschien. Ferner erhielt ich WPitivolle Ausikünifite von den Kollegen Ferenc Jenéi, Béla Szőke und Sándor Mdthay, denen ich hier meinen Dank .ausspreche. Wenn wir die Geschichte des Győrer Museums schreiben, müssen wir die von Laien ausgeführten archäologischen Forschungen erwähnen, deren erste Spuren bereits im 15. Jahrhundert zu finden sind. Ein humanistischer Forscher, namens Antiquus, entdeckte in Győr den römischen Victoria-Altarstein, der später in den Pfeiler der Kathedrale eingemauert wurde. Die Steine mit römischen Inschriften aus der Umgebung von Győr, werden von Appianus und später von Bonfini erwähnt. Nachher, im Jahr 1516 schrieb János Megyerichei, Dechant von Kolozs, die Steine mit römischen Inschriften aus Győr und Umgebung zusammen. Megyerichei's Liste wurde von mehreren ausländischen Forschern benützt, so auch von Lazius, der die römischen Steine, die im Jahre 1560 bei dem Bau der Festung von Győr entdeckt wurden, für seine eigene Sammlung nach Wien transportieren liess. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sammelte János Zech, Bürgermeister von Győr, die römischen Inschriften der Stadt und brachte sie für Zwecke der Forschung im berühmten „Fasanengarten" unter. Diese Forschungen waren eine Laienarbeit und haben bloss eine kulturhistorische Bedeutung. Der Beginn der planmässigen und systematischen Forschung ist mit dem Namen von Flóris Romer, Lehrer am Benediktiner-Gymnasium verknüpft, der im Jahre 1839 zu ständigem Aufenthalt nach Győr kam. Nachdem er die sehr bescheidene naturgeschichtliche Sammlung des Benediktiner-Gymnasiums ordnete, begann er auch das Material zu sammeln. Er erstreckte seine Arbeit auch auf die archäologischen und historischen Denkmäler und fand hiezu einen guten Mitarbeiter in der Person von Ferenc Ebenhöch. Er musste mit der Sammelarbeit im Jahre 1845 aufhören, da er als Akademielehrer nach Pressburg versetzt wurde. Hier fand ihn der Ausbruch des Fi eiheitskampf es 1848—49 und er trat mit seinen Schülern zusammen in die Freiheitsarmee ein. Infolge seines Wissens und seines praktischen Sinnes wurde er bald Offizier der technischen Truppen und nahm an den Schanzenarbeiten in Győr teil. Nach der Niederlage des Freiheitskrieges wurde er wegen „Teilnahme an einem bewaffneten Aufstand" zu acht Jahren Festungshaft, in Eisen gelegt, verurteilt. Er war bis zum Jahre 1854 in Haft zu Wien, Olmütz und Josephstadt, wobei er aber seine Sprachkenntnisse und technischen Kenntnisse ständig bereicherte. Nach verbüsster Strafe kam er im Jahre 1857 nach Győr zurück. Er setzte die Weiterentwicklung der Sammlung mit grossem Elan fort und legte mit 74 Münzen den Grund zur numismatischen Sammlung, wozu die Abtei von Pannonhalma noch weitere 539 Münzen 32