Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan Museum, 29. August–31. Dezember 1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1992)

Abb. 12. Kat. 137. Schüsseln geht die Glasur bis zum inneren Saum des Randes hinauf und ist ab und zu auch auf den Rand geflossen. Ihre Außenseite zeigt Schattierungen der Terrakottafarbe. Manchmal erinnert ihre Farbe an die der Becher mit Metallglanz. Es befinden sich unter ihnen auch ganz späte Typen. Hier ist der waagerech­te Rand durch eine rohfarbene, länglich "S"-förmige Verzierung auf rötlichem Terrakottagrund gegliedert. Die Bruchfläche dieser Reibschüssel ist grau. Die Be­kieselung der Reibschüsseln ist im allgemeinen fein­körnig. Auch Terrakottafiguren wurden angefertigt. Diese wurden aus zwei Hälften zusammengesetzt. Ihr In­neres war hohl. Unter ihnen ist das Kopf- und Schul­terfragment einer stehenden Männerfigur (Abb. 13) erwähnenswert. Der Hinterteil des mit welligem Haar bedeckten Kopfes, der Rücken und die Stümpfe der Arme sind erhalten. Um seinen linken Arm ist ein Tuch gewunden, die ausgestreckte Rechte hielt viel­leicht einen Speer. Der behaarte Teil eines einen ho­hen Kopfschmuck tragenden Kopfes gehörte viel­leicht zu einer Venus. Von beiden Statuenfragmenten ist nur ein Fragment der Hälfte erhalten und die an­dere Seite ist hohl. Sehr viele kleine Terrakottafiguren in Pferdegestalt sind uns erhalten geblieben (Abb. 14-15). Die eine Hälfte ist auch hier erhaben geformt. Die andere Hälf­te ist hohl. Die Mähne ist stilisiert, die Augen sind rautenförmig eingraviert. Die stehenden, aufmerksam zugespitzen Ohren sind innen hohl. Der Schwanz ist in einem Stück bei den Hinterbeinen angebracht. Die Figuren hatten rechteckförmige Sockel. Beide Hinter­beine stützten sich auf den Sockel, das eine Vorder­bein war gehoben, das andere stand auf dem Sockel. Unter dem Kinn hielt die Figur eine kleine Firma­lampe. Firmalampen und Kerzenleuchter wurden eben­falls erzeugt. Der runde Fuß der Kerzenleuchter ist Abb. 13. Kat. 137. 65

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