Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan Museum, 29. August–31. Dezember 1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1992)

Dieses Ende ist meist mit grüner oder gelblichbrauner Glasur bedeckt. Vermutlich wurden die kleinen Wal­zen nicht nur zum Probebrennen verwendet, sondern auch als Stäbchen zum Zeichnen der Muster beim Verzieren der Gefäße, vielleicht auch beim Brennen, um die gegenseitige Berührung des Ofengutes zu ver­hindern. Ein solches Stäbchen fand sich eingebacken in das Halsfragment mit Rand eines Kruges. Es kommt eine Reibschüssel vor, in der man einen Lehmklumpen vergessen hatte, der an die Innenseite der Schüssel anbrannte. (Abb. 10.) Man findet auch Stücke mit Glasurfehlern. Am Stehring eines Gefäßes den Abdruck eines anderen Geschirrs, bzw. hat der daruntergelegte Ring die Glasur während des Bren­nens beschädigt. Die grüne Glasur einer kleinen Pfer­deterrakottafigur ist dunkelgrau gebrannt, mit schmu­tzigweißen Flecken. Im Innern einer Schüssel ist die Glasur zusammengelaufen und knotig geworden. In den flachen Boden eines Tonkruges ist ein Gefäßhen­kel eingebrannt. Außer am Boden sehen wir auf der Glasur die gebrannten Spuren von Lehmklumpen. Am flachen Stehring eines anderen Kruges befinden sich ebenfalls angebrannte Lehmklumpen. Die Gla­suren lassen sich nicht nur nach ihrer Farbe, sondern auch nach ihrem Glanz klassifizieren. Gelb und Hell­grün glänzen weniger als Dunkelgrün, das einen sehr hohen Glanz hat. Bezeichnend ist, daß durch die Gla­sur die ursprüngliche Terrakottafarbe des Geschirrs durchscheint, was der gelben, der grünen und der braunen Glasur eine etwas rötliche Tönung verleiht. Abb. 9. Kat. 137. 63

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