Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan Museum, 29. August–31. Dezember 1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1992)

Abb. 20/3 bracht. Für die auf die Mitte des zweiten Jahrhunderts datierte Kanne aus Kiskoszeg sind kleinere und grö­ßere Varianten der Rosettenreihen und die sich zwei­mal wiederholende Reihe von Tieren charakteristisch (Abb. 23-25). Auf der Kanne von Szarvas findet man ebenfalls die Rosettenreihe, sowie die Darstellung von 30 ringsum tanzenden Amorfiguren und unten von sechs Tieren. Die Struktur der Darstellungen, die serienweise Wiederholung der Motive und vor allem die Form lassen auch diese nicht zu den Erzeugnissen des Pacatus einreihen - in Aquincum sind unter den zahlreichen Gußformen nicht einmal ähnliche ans Tageslicht gelangt - auch nicht zu den Erzeugnissen südgallischer Werkstätten, vom individuellen Stil des Pacatus gar nicht zu reden. Im Süden der Provinz sind Abb. 20/4 ähnliche, sich wiederholende und verwandte Muster vor allem bei der grauen Keramik zu finden. Auch die gleichzeitig entstandenen stammen von einem selbständigen Meister, dessen Verbindungen ­auch in Bezug auf die Form - südöstlich von der Provinz, nach Griechenland und Kleinasien hinwei­sen. Übrigens kennen wir mehrere unglasierte Reste von Schnabelkannen aus der Provinz. Das Fragment mit Schnabel einer fehlerhaft ausgeführten Kanne aus körnigem, grobem Material ist aus Brigetio bekannt, ihre Henkel fehlen, aber auch ihr Rand war zur Aufnahme eines Deckels ausgebildet (Abb. 26). Schnabelreste von Schnabelkannen oder-krügen sind gleichfalls noch aus Brigetio bekannt. Ein authen­tisches Stück - Schnabel - mit marmorartiger Be­malung ist in der Töpfersiedlung vom Kurucdomb zum Vorschein gekommen (Bonis 1977, Abb. 10, 4). Eine große Schüssel mit Schnabel ist aus Aquincum bekannt (KUZSINSZKY 1932, Abb. 359). Hier kann auf die frühen, glasierten Schnabelkrüge aus dem Westen Kleinasiens hingewiesen werden (Hochuli­Gysel 1977, Taf. 63, 90; Taf. 54, 91-93), auf die Vexillation der in Kleinasien gewesenen Legio I Adiutrix, sowie auf die im Material vom Kurucdomb und Gerhát in Brigetio feststellbaren sonstigen hel­lenistischen Einflüsse (vgl. Bonis 1977, 139). Den anderen charakteristischen Gefäßtyp der Gruppe vertreten zwei hohe Krüge mit schillernder bräunlichgrüner Glasur, auf der Schulter in zwei Rei­Abb. 20/5 17

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