Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan Museum, 29. August–31. Dezember 1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1992)

92. Vom Gesichtspunkt der Analogie ist Plate g 101 mit weiter Mundöffnung und an der Schulter haftendem Henkel (Abb. 20, 5) und breitem, flachem Boden nicht gleichgültig. Bei größeren Gefäßen auf der Schulter angebrachte zwei Henkel aus dem 2. und 3. Jahrhundert, Plate 10, J 4 J 39, J 40. Mit an der Schulter abstehenden zwei Henkeln aus dem ersten bis zum 3. Jahrhundert, Plate 18, M 39, 40, Plate 21, M 75). Die Form vererbte sich von hier in irgendeine Werkstatt im Westen Kleinasiens und gelangte von dort durch einen Töpfermeister nach Pannonién. Drei solche Kannen kennen wir. Die eine ist in Aquincum-Albertfalva zum Vorschein gekommen (Nagy 1945, 285-292, Abb. 1-4; Bonis 1990, 24), die zweite ebenfalls beim Limes (Nagy 1945, 292-294, Abb. 4, 8, 9; Bonis 1990, 24) in Kiskőszeg (Batina), die dritte aber Südpannonien gegenüber im Barbari­cum auf sarmatischer Erde, in Szarvas. (Über die letzt­genannte Kanne wird die Ausgrabungsleiterin I. Juhász berichten). Abb. 19. 16 Abb. 20/1 Der Rand aller drei Kannen war so geformt, daß darauf Deckel gewesen sein können. Zu einem sol­chen oder kleineren, eventuell anders gearteten Gefäß gehörte der kleine, glasierte Deckel aus Aquincum, auf dem sich oben die helleren, halb­mondförmigen Auflagen befinden (Nagy 1954, Abb. 6). Das deutet jedenfalls darauf hin, daß noch mit mehreren solchen Gefäßen zu rechnen ist. Übrigens trägt jede der drei Kannen eine andere Verzierung. Auf der auf die ersten beiden Jahrzehnte des zweiten Jahrhunderts datierten Kanne aus Aquin­cum-Albertfalva ist eine Tierfigur und eine aus drei Ranken hervorgehende Blattverzierung zu sehen (Abb. 21-22). Diese Kanne hat die Forschung mit den Erzeugnissen des Pacatus in Zusammenhang ge­Abb. 20/2

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