Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan Museum, 29. August–31. Dezember 1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1992)

denauflage verzierten rätischen Gefäßen des zweiten Jahrhunderts in Zusammenhang gebracht, was auch als wahrscheinlich erscheint (Bonis 1960, 101; Sző­nyi 1976, 20. Grab 81). Ein ebenfalls individuelles Stück ist auch das auf die ersten zwei Jahrzehnte des zweiten Jahrhunderts datierte, aus einer Brandbestattung des Gräberfeldes Aranyárok in Aquincum herrührende gelblich-grün glasierte Tintenfaß (Abb. 16. Nagy 1945, 294, 296; Bonis 1990, 25). Die Forschung hat das Stück mit dem Kreis des Pacatus in Verbindung gebracht. Paca­tus hat aber glasierte Keramik nicht erzeugt, und diese modellierten Blätter und Früchte kann man eindeutig auf frühen, glasierten Skyphoi beobachten (vgl. Hochuli-Gysel 1977, Taf. 65. I. 197). Ein Importstück aus Italien. Später im zweiten Jahrhundert, wahrscheinlich un­ter Antonius Pius tauchten die faßförmigen Gefäße mit dunklerer grüner Glasur auf. In zwei Fällen ist der Fundort unbekannt (im Ung. Nat. Mus.), eines der Abb. 15. Kat. 39. 14 Abb. 16. Kat. 11. Gafäße (Abb. 17) ist in Tác (Gorsium) aus einem Heiligtum ans Tageslicht gelangt, das zur Zeit des Marc Aurel verfiel (Bánki 1981/1982, 146, Taf. XXXVII. 497). Die drei Gefäße stammen eindeutig aus Germanien, wo ihre Glasvarianten (vgl. FRE­MERSDORF 1959, 96-99 mit weiterer Literatur) noch zu Beginn des dritten Jahrhunderts verfolgt wer­den können. Ihre diversen Keramikvarianten lassen sich auch in Gallien beobachten (Peyron-Robert 1979,275, Fig. 3). Zwei Krüge ohne Angabe des Fundorts, die sich Nationalmuseum befinden, stammen wahrscheinlich aus Gallien. Ihre Glasur ist ein feines, dunkles Grün­lichbraun, ihr Material ist gut geschlämmt, ihre Wän­de dünn und rotgebrannt. Einer der Krüge (Abb. 18) ist sicherlich die Nachahmung eines bereits bekann­ten gallischen Bronzekruges (vgl. RADNÓTI 1938, Taf. XXXIX, 2, XL. 1,2), und auch der andere (Abb. 19) ahmte wahrscheinlich die Variante eines gallischen Bronzekruges mit Standfuß nach (vgl. ibid. Taf. XLVII, XLVIII). Zur Zeit Hadrians und in den frühen Jahren des Antoninus Pius kommen die vorstehend besproche­nen Keramikformen in Westpannonien nicht vor. Im westlichen Teil der Provinz dominieren auch dann noch die italischen Beziehungen. In einer späteren Periode des zweiten Jahrhunderts treten die glasierten keramischen Erzeugnisse immer häufiger auf und hier handelt es sich schon nicht

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