Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan Museum, 29. August–31. Dezember 1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1992)

selten, in Südwestpannonien tritt sie bald auf (vgl. BONIS 1942, Taf. XX, 4), doch kann hier auch eine rot bemalte Schüssel aus Tác (Gorsium) mit solchen spärlich angebrachten Halbmonden angeführt wer­den (Bánki 1985, Taf. XXXIII. 368) und das gleiche findet man auch in Bulgarien (SULTOV 1976, 38). Auf das gleiche Alter wie die aus dem Grab von Győr (Arrabona) stammenden beiden glasierten Ge­fäße, auf die Zeit Hadrians, datierte E. Kocztur den glasierten Becher aus dem Gräberfeld von Solymár (Abb. 14, Kocztur 1976, 98-101. Abb. 1, 3). Am Kör­per dieses aus feingeschlämmtem gelblichweißem Material gefertigten Bechers sind zwischen einer dop­pelten Punktreihe aufgelegte Masken und Rosetten zu sehen. Die Glasur ist mehrfarbig. Man kann braune, grüne, blaßgrüne und bräunlich-grüne Töne beob­achten. Es ist ein individuelles Stück, das die For­schung als gallischen Import registriert hat (Bonis, 1990, 24). Es besteht kein Zweifel, daß in Gallien mit Medaillons verzierte Gefäße zu finden sind (vgl. Kocztur 1976, 99 und Abb. 5), wenn man aber die frühen glasierten Gefäße und die ringsum laufende Verzierung mit Masken beobachtet, kann man sich eher auf die frühe Werkstatt von Smyrna berufen (Hochuli-Gysel 1977, Taf. 59. 48). In diesem Zusam­menhang ist zu erwähnen, daß in der Töpferei vom Kurucdomb in Brigetio mehrere für die Applizierung auf Gefäße bestimmte Masken gefunden wurden. Un­ter den Masken, bzw. unter den Negativen befinden sich auch von den Henkeln von Bronzegefäßen gemachte Kopien, deren Positive dann ähnlich wie bei den Bronzegefäßen gemachte Kopien, auch bei den Henkelenden der Keramikkrüge Verwendung fanden (Bonis 1977, 106-142). Ein solcher Henkel eines kleineren Gefäßes mit einer Maske am unteren Ende ist auch in der Töpferei Gerhát zum Vorschein gekommen (Bonis 1979, Abb. 11,10). Für die Arbeit der Werkstatt sind übrigens west­liche und östliche Beziehungen in gleicher Weise charakteristisch. Die kleineren Masken dürften auch darauf hinweisen, daß sie ähnlich wie beim Becher von Solymár angewendet wurden. Ein unglasiertes Seitenfragment, auf dem mehrere Masken zu sehen sind deutet an, daß in der Siedlung wirklich mit Mas­ken verzierte Gefäße hergestellt wurden (Bonis 1977, Abb. 17, 2. Abb. 14b). Die Rekonstruktion des Frag-

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