Képek és szobrok – A Magyar Népművészet Évszázadai II. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1970)
Bestattungsfeiern auf dem Sarg befestigt. Auch im Museum von Besztercebánya (Banska Bystrica) hat Divald eine solche Holzschnitzerei ausgestellt. 15 Bei Betrachtung zu so verschiedenen Zwecken 'hergestellter, auch qualitativ verschiedenartiger Skulpturen wird klar, dass diese nicht von Künstlern geschaffen wurden, wenn man ihnen — selbst den primitivsten — ein gewisses künstlerisches Empfinden auch nicht absprechen kann. Hinter der Verschiedenheit der einzelnen Stücke verbirgt sich auch die weite Skala verschiedener soziologischer Zugehörigkeit ihrer Hersteller. Die beiden entferntesten Pole bilden die mit innerer Spannung eines grossen Stils erfüllten Schöpfungen und die Gelegeheitswerke der Volkskunst. Ohne auf eine Analysierung des Stils, der Qualität und das soziologischen Charakters näher einzugehen, muss man feststellen, dass sich die oben erwähnten Schichten der Stücke nicht mit Hilfe der üblichen Stilkategorien, auch nicht nur durch Bestimmung der Qualität beschreiben lassen. Bei je weiterer Entfernung; von den Werken der „hohen Kunst" kommt man immer mehr einer originalen, inneren Struktur nahe, die sich auch dann nicht aus dem Vorbild ableiten lässt, wenn dieses nachweisbar ist. Dabei wird die Feststellung des Vorbildes und ein Vergleich mit ihm durch zahllose Faktoren begründet. Unter anderen kann man die einzelnen schöpferischen Momente der Übernahme nur so erfassen. Die den historischen Stilen am nächsten stehende Gruppe pflegt man — eigentlich nur des Qualitätsunterschiedes wegen — „provinziell" zu nennen. Sie wurde zu einem grossen Teil von Meistern in kleinen Provinzstädten hergestellt, die in ihren Arbeiten im 18. Jahrhundert den Stil ihrer Zeit, des Barocks, noch völlig eindeutig wiederzugeben vermochten. Die charakteristischsten Beispiele hierfür finden sich in Westungarn, vor allem in Sopron und seiner Umgebung. Derartige sind z. В.: die kleinen Johannes von Nepomuk-Bildwerike, die nach Vorbildern vo n dortigen Meistern gefertigt wurden, 16 oder die kleine, mit einem Baldachin zusammengeschnitzte Iimmaculata-Fi'gxir, die heilige Veronika aus Recsk oder die beiden Corpus-Skulpturen von Kruzifixen aus dem Komitat Zala. Die dieser von Handwerksmeistern geschaffenen Gruppe folgende Einheit zeigt Stücke, die in Heimarbeit für Dörfer entstanden sind. Ihre Zentren lagen um die Wallfahrtsorte herum: war doch der Massenbedarf gerade auch auf Kopien