Képek és szobrok – A Magyar Népművészet Évszázadai II. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1970)
seiner Form und mit einer dazu passenden Zier ausgestattet ist..." 2 Die zweckgemässe Form ist also hier ein Schönheitskriterium nach der Auffassung des Volkes. Natürlich gibt es auch übermässig verzierte Stücke — besonders unter den sogenannten „Liebesgeschenken" — die die Gebrauchsgegenstände nur noch nachahmen, tatsächlich aber nur Prunkstücke sind. Unter den Cesarntfaktoren der darstellenden figuralen Kunst hingegen ist auch auf der Stufe der Volkskunst eine solche schöpferische geistige Bewegung spürbar, der bereits die Kunsttheorie der Renaissance innerhalb der „grossen Kunst" ihren Platz anwies. Das Kriterium der Zweckmässigkeit kommt aber doch auch im Zusammenhang mit den grossen Kunstarten zur Geltung, und zwar dort, wo es sich um die Funktion der Objekte, um ihre Anwendung zum Gebrauch handelt. Die „bildende Kunst" des dörflichen Lebens ist nicht zufällig fast nur auf religiöse Darstellungen beschränkt. Gott — und diese Anrede bezieht sich vielerorts auch auf die Christus-Darstellungen •—• und die Heiligen (oft unter dem Namen „kleiner Jesus" erscheinend) — nehmen mit schützender, das Böse fernhaltender Tätigkeit am Leben des Bauern teil. Im Interesse des Hauses oder der neubegründeten Familie bemüht man sich, die wichtigsten Heiligen rasch zu gewinnen. So ist es in Mezőikövesd „alter Brauch — bis etwa 1900—1910 war es noch so dass man, wenn das junge Paar in die erste eigene Wohnung einzieht, bevor die Möbel aufgestellt werden, zuerst das Segens kreuz hineinträgt". In Boldog im Komitat Heves verkaufte der Besitzer das St. Wendelin darstellende Spiegelbild unter Weitergeben der von seiner Mutter enthaltenen Mahnung: „Mutter sagte: Wendelin ist Fatron der Tiere. Flehet ihn an, dann-geben euch die Tiere nicht zugrunde!" Nach Auffassung des Volkes der Göcsej kann St. Wendelin auch um Verderbung der Tiere angefleht werden. „Bei Beschwörung flehen sie, nachdem sie einige Stückchen Glut in das Waschwasser geworfen haben, wenn sie Menschen verdorben wollen, zu ihrem Patron, wenn Tiere, so zum heiligen Wendelin." 3 Die St. Florianfiguren stellte man in den Dörfern bei den Häusern direkt an der Brandmauer auf — wie man in Kapuvár (Komitat Sopron) sagt — um das Feuer von dort zu vertreiben, bzw. fernzuhalten. Sinn und Zweck der vom Kirchweihfest heimgebrachten Andachtsgegenstände ist, die Kraft des „wundertätigen" Gnaden-Bildes oder -Bildwerkes zu vervielfältigen. Die in Massenproduktion 25