Festett táblák 1526–1825 – A Magyar Népművészet Évszázadai I. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1968)

Jahrhundert die Folge eines besonderem, vorübergehenden historischem Überganigszustandets gewesen sei und sich auf die Lebenszeit von kaum einigen Generationen erstreckte. Die Anfänge dieser Schaf fensperiode der Volkskunst zeigten sich in einigen Gegenden bereits in der sogenannten Re~ formzieit (zweites Viertel des 19. Jahrhundert), ausnahms­weise auch schon früher. Anderswo trat der Aufschwung erst nach der Aufhebung der Leibeigenschaft, in der zwei­ten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, in isolierten Gegenden nur gengen Ende des Jahrhunderts, auf. Nun kamen die prächtigen Volkstrachten auf, und die Bauernstuben füllten sich rnit einer erstaunlichen Anzahl von — dem täglichen Gebrauch 'entzogenen — festlichen Gegenständen. In dieser kurz bemessenen Zeitspanne wurde der Rahmen der bäuer­lichen Lebensform noch nicht gesprengt und das Verhalten der Menschen richtete sich unverändert nach einer bäuer­lichen Wertordinung. Zugleich aber flössen in die bäuer­lichen Wirtschaften der Dörfer, die ihrerseits eine gestei­gerte Warenproduktion entfalteten, die Erzeugnisse ferner Werkstätten und Fabriken in wachsenden Mengen,, und auch abgesehen von den regeren wirtschaftlichen Beziehun­gen wurden die Dörfer durch gesteigerten Verkehr, Arbeits­Verpflichtungen, Unterricht und politische Tätigkeit mehr in das Leiben der Nation einbezogen. Es war die Zeit, als Bewegungen zur Schaffung einer nationalen Kultur bziw. zu ihrer Erneuerung ins Leben gerufen wurden, und als Mastsisitafo und reine Quelle der Erneuerung wurden, die Sprache, die Dichtung und der Kunstsinn der bäuerlichen Bevölkerung hingestellt. Das Selbstbewusstsein der bäuer­lichein Gesellschaft dieser Epoche fand seinen Ausdruck in den „Bauernstilem" der Volkskunst. Unabhängig von den Schöpfungen der neueren Bauern­stile findet man indes im gesamten ungarischen Spraeh­bereich von der Rábaköz bis zum Szeklerland, von Gömör im Norden bis zur Bácska im Süden Spuren einer früheren Volkskunst alten Stils. Bezeichnend für diesen „alten Stäl' 1 ist eine viel grössere Einheitlichkeit im Vergleich zu der wachsenden Vielfalt der sich nach Landschaften differem-

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