Festett táblák 1526–1825 – A Magyar Népművészet Évszázadai I. – Szent István Király Múzeum közleményei: D sorozat (1968)
zierenden Bauernstile und eine grössere Nähe zum zeitgenössischen historischen Stil oder zu den früheren historischen, Stilarten. Die Stickereien z. B. sind den sogenannten Adelssticikereien, die für die Altartische und andere Zwecke in den Herrenhäusern und Adelspalästen kultiviert wurden, noch viel näher. Den alten Stil vertreten auch noch die frühesten Matyó-Stiekereien aus, der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mit ihren locker und enthaltsam wiederholten blau und rot gestickten Blumensträussein. Diese wurden später durch eine befreite künstlerische Experimentierlust in eine recht individuelle Richtung gelenkt und von einer ungezügelten, bunten Ornamentik überschweimmt. Ein noch klareres Beispiel bieten uns die Trachten. In früheren Jahrhunderten sorgten die Behörden wiederholt durch Vierbote dafür, dass die Kleidung der Bauernfrauen sich nicht der Kleidung; der Bürgerinnen, geschweige der der adligen Damen angleiche; die Verwendung gewisser Stoffe und Verzierungen wurde untersagt. Noch zu Anfang des vorigen Jahrhunderts wurde tadelnd über die Bauernfrauen Westungarns vermerkt, dass man sie kaum noch von den Damen des Adels unterscheiden könne; die Bäuerinnen hatten nämlich damals begonnen, bunte, aus Fabriksstoffen geschneiderte Kleider zu tragen. Wer indessen Ende des vorigen Jahrhunderts eine Frau in der Matyötraeht oder in der Tracht des Sárköz oder Kalotaszeg sah, dem fiel es ganz gewiss nicht ein, sie mit einer Bürgerin oder einer Dame aus der Stadt — ja auch nacht einmal mit Bäuerinnen einer anderen Gegend — zu verwechseln, und je mehr isie ihre Kleidung mit Goidspitzp, Quasitein und Bändern ausschmückte, je teureren Seidenbrckat sie verwendete, um so augenfälliger wurde nur der Unterschied. Dieser Unterschied im Verhalten trennt die neueren Bauernstile von der alten Volkskunst; auch die älteren bäuerlichen Gegenstände lassen sich von, den Gebrauchsstücken der Städter gut unterscheiden, obgleich in den künstlerischen Bestrebungen eine Ähnlichkeit besteht oder zumindest angestrebt wird, eine Gleichheit, die den späte-