Szőllősy Csilla - Pokrovenszki Krisztián (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 45. (Székesfehérvár, 2017)

Tanulmányok/közlemények - Néprajz - Lukács László: A karácsonyfa elterjedése a Kárpát-medencében

Lásfió Lukács: Die Vorbereitung des Christbaumes im Karpatenbecken das obligatorische Taktgefühl und Schamhaftigkeit. “49 Über die Veränderungen der Position des Christbaumes schreibt József Gelencsér: „Besonders bis epim Ende des Ersten Weltkrieges, aber auch danach wurde der Christbau?n in die Kultecke des Zimmers über die Eckbank an den Balken gehängt. An mehreren Orten hat man ihn mit der Spitze nach oben in die Zimmermitte, an den Hauptbalken gebunden. Zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges kam der Christbaum meist auf den Tisch in der Zimmerecke, oder in der Mitte, oder auch auf die Kommode an der Wand, konnte aber auch auf der Bankecke stehen. Der Baum war derzeit noch relativ klein. Einige stellten ihn an die Bankecke. ]Zon den 1950er Jahren an wurden schon größere Bäume in der Zimmerecke auf den Boden gestellt. “50 Die Weihnachtsbäume wurden mit selbsthergestellten oder auf Jahrmärkten und in Geschäften gekauften Produkten geschmückt: „Es wurden Nüsse und kleinere Apfel daran gehängt, die in vom lettfen Jahr aujbewahrten oder monatelang gesammelten Silber-, oder Goldpapier gewickelt wurden. In Stuhlweißenburg, Mór und Bodajk hat man beim Eebkuchenhändler Eebkuchenfiguren (sifli-Schiffel) gekauft, die man bis Weihnachten aufbewahrt, dann an den Baum gehängt hat. Diese Figuren hatten meistens die Form von Bingen, (Schiffeiring), Herren, Sternen, Monden, Stiefeln, Engeln, ... Pferden oderPuppen. In den Bauernhäusern wurden aus fettigem Teig mit Fassonierern auch Schiffei gemacht. In Csókakő wurden mit dem Fassonierer Sternen-, Kreutj-, Mond- oder Puppenfiguren herausgeschnitten, mit Fingerhüten Löcher darin gedrückt, und mit Zwirnfäden an den Baum gehängt. Anderswo wurden runde kleine Küchlein oder auch Popcorn mit Zwirn aufgehängt. “51 52 Nach den 1930er Jahren ist das Salonzuckerl als unentbehrlicher Schmuck des Christbaumes und als lang ersehnte WeihnachtsSüßigkeit der Kinder auch in die Bauernhäuser getreten. Sparsame Mütter haben, anstatt Salonzuckerln in Läden zu kaufen, günstigere Lösungen gefunden. Oft haben sie halbierten Würfelzucker in Salonzuckerlpapier oder an den Seiten eingeschnittenes Papier eingepackt. In den 1950-60er Jahren war immer noch (allerdings selten) unverpacktes Salonzuckerl zu kaufen. Wenn es möglich war, wurden sie in aufbewahrtes Salonzuckerlpapier eingewickelt. In Csákberény hat man mit dem Rösten und Kochen von Kristallzucker Salonzuckerl hergestellt. In Csókakő hat die Hausfrau den „Sirup der Zuckerrüben gekocht, bis ersieh verdickte. “Man hat gemahlene Nüsse dazugegeben, die dichte Masse auf dem Brett ausgewalkt und mit dem Messer geteilt, wenn sie sich verfestigt hatte. Dann hat man sie in Papier eingewickelt. Dr. Frau Ecsedy, Gemahlin József Ecsedys, der zwischen 1919—1939 Vizegespan vom Komitat Fejér war, hat vor der Weihnacht 1952 ihrer in Budapest lebenden Tochter geschrieben: „Vielleicht hab ' ich schon geschrieben, dass wir aus 3 Kilogramm Zucker Salowguckerl gekocht haben, und t(war mit Schokoladen-, Vanille-, und Kaffeegeschmack.“52 Der nach 1945 unschuldig entehrte und um seine Rente gebrachte Vizegespan hat in Szilsárkány (Kom. Sopron) Zuflucht gefunden; nach dem Brief seines Sohnes vom 21. November 1946: „Wir haben gweimal ein halbes Joch Zuckerrüben, von denen wir25-28 Kilogramm Zucker erwarten, aber wie lange wir warten müssen, weiß ich nicht. Die Hälfte des Zuckers behalten wir, die andere Hälfte verkaufen wir, so werden wir für Weihnachten und für Neujahr hoffentlich Zucker und ein bisschen Geld auftreiben können... “53 54 In den 1940ern und 50ern haben die Bauern für die Abgabe von Rüben an die Zuckerwerke etwas Zucker bekommen, so konnten sie selbst während der großen Armut etwas Zucker in die Weihnachtskuchen mischen und daraus Salonzuckerl kochen. Vielleicht ist es verwunderlich, dass die Gattin des ehemaligen Vizegespans eigenhändig Salonzuckerl gekocht hat. In seiner Erzählung Das Weihnachtsgeschenk berichtet Zsigmond Móricz von einem ähnlichen Fall, wo die Bürgermeistersfrau der Bischofsstadt Vác (Große Ungarische Tiefebene) dasselbe getan hat: m nächsten Morgen fingen sie sofort mit dem Zuckerlkochen an. Die Frau des Bürgermeisters bereitete mit ihren drei Töchtern eigenhändig das Seideneptckerl spt und packte es eigenhändig in das eigenhändig geschnittene Seidenpapier ein. So konnten sie eine riesige Schachtel mit Süßigkeiten füllen. “54 Das so zubereitete Salonzuckerl haben sie dann dem Bischof geschenkt, der in der Vorhalle des bischöflichen Palastes immer einen Weihnachtsbaum für die Armen aufgestellt hat. Die in den 1950—60ern populär und lecker geltenden Baiserringe sind an einigen Orten im Komitat Fejér schon vor dem Ersten Weltkrieg erschienen. Bei ihrer Verbreitung haben wahrscheinlich (wie beim Christbaum) die Gutsherren-, und Intellektuellenfamilien der Dörfer eine wichtige Rolle gespielt. Die Köchin des Merán-Schlosses in Csákberény hat für jedes Weihnachtsfest eine Wanne voller Baiserringe gebacken, die sie dann unter den Knechten verteilte. In der Zwischenkriegszeit haben an manchen Orten aufgebundene Perlen, bei den Katholiken Kerzen, von den 1930ern an auch Wunderkerzen und bunte Glasschmuckstücke den Weihnachtsfest verschönert. An manchen Orten kamen auch Feigen an den Baum, sie waren nämlich beliebte Weihnachtsleckereien für Kinder. Bei den Katholiken wie auch bei den Reformierten ist es allgemeiner Glaube, dass der Weihnachtsbaum und 49 CSOÓRI 1997,21. 50 GELENCSÉR - LUKÁCS 1991, 269. 51 GELENCSÉR - LUKÁCS 1991, 269. 52 ECSEDY 2005, 46. 53 ECSEDY 2005, 9; DEMETER 2005,129. 54 MÓRICZ o.J. 264. 418

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