Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)
Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár
Siklósi Gyula: Berufe und ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár György Warkocs, 1601 Vizekapitän Ferenc Wathay) und ihre Offiziere.15 Auch die Militärführer von Istolni Belgrad, die Beis (Kassim, Arslan, Mehmed usw.), hatten in der Stadt Wohnungen, ebenso wie ihre Offiziere und Soldaten, die Toptschis, Asahs, Marodeure und ]anitscharen. Laut Ewlia Tschelebi lebten der Alajbei, Hadschi Pascha, der Spahi Sürütlü Ahmed und der Tscheri-Baschi in geräumigen Häusern der Innenstadt.16 Zu den Bewohnern von Weissenburg gehörten eine hochrangige Geistliche. Mehrere Urkunden erwähnen die Paläste des Erzbischofs von Esztergom (Gran) und den Palast des Bischofs von Veszprém.17 * Der Propsteipalast's stand neben der königlichen Basilika, doch neben diesem besassen die Pröpste auch eigene Häuser: Orbán Dóczy zu Nagylucse, der Propst des St. Nikolaikapitels, erwarb 1474 das Haus des Propstes Domonkos Kálmáncsehy, und Propst Kis gehörten sogar zwei Häuser, eines in der Szent Péter utca und eines in der Csiszár utca.19 Die Domherren der königlichen Basilika lebten bis zum Mongolenüberfall im Gebiet des Domklosters und später dann überwiegend endang der 1477 und 1546 urkundlich erwähnten Vicus Canonicalis. Hier hatten 1539 auch Propst Imre Bebek und Domkapitular Mihály Péchy ihre Wohnung.20 Diese Strasse haben wir mit der heutigen Jókai utca identifiziert. Domherren wohnten desweitern an verschiedenen anderen Punkten der Stadt, so z.B. in der Szent Péter utca, wo man 1487 zwei Domherrenhäuser abriss. Gleichfalls in der Innenstadt lebten 1375 der Domkapitular^llmos Ugali, 1479 der Kustode Péter Sára und 1489 der Domkapitular István Nagylaki.21 In Stuhlweissenburg gab es mehrere Kirchen bzw. später Dschamis. (Abb. 2) Eine Schriftquelle erwähnt den Pfarrer (1454) bzw. Kaplan der Heiligkreuzkirche.22 Im südwestlichen Teil der Stadt stand die Pfarrkirche des Dorfes Szentkirályfölde, die St. Stephanskirche. Ihr Pfarrer Albert wird in einer Urkunde des Jahres 1412 benannt, 23 und in einer anderen von 1532 der Pfarrer der dem hl. Kosma und hl. Damian geweihten Kirche des Dorfes Ingovány.24 25 (Abb. 3) Auch mehrere Ordensklöster gab es in der Stadt. Laut Schriftquellen lebten in dem in der Ofner Vorstadt (Abb. 4) stehenden Marienkloster der Dominikanernonnen 1276 die Nonne Katalin Sennyei und 1280 die Schwester des Schatzmeisters Moys, „sonori Sue Albe“.27 Urkunden berichten 1303 und 1305 vom Prior des in der Neustadt errichteten Augustinerklosters, in den Jahren 1243 bzw. 1489 vom Prior und 1276, 1478 sowie 1511 von den Mönchen des ebenfalls hier gegründeten Dominikanerklosters St. Margareten.26 An der Spitze des Marienkonvents der Johanniter standen der praeceptor, vicepraeceptor, der Prior bzw. commendator und der Kustos.27 In Istolni Belgrad wurden mehrere Moscheen und Dschamis erbaut. Ihr Personal (Khatib — Schreiber, Diwansekretär, Sermahfil — Korangelehrter, Muezzin = zum Gebet rufender, Kajjim = Koranvorleser, Gebeteleser, Tschiragdar = Lampenwärter, Moarrif — Lehrer, Devrkhan — Koranvorleser, Khalfa = Schriftmeister, Moallimi Mekteb — Schulmeister, Lehrer an einer höheren Schule) unterstand dem Imam, der die höchste religiöse Autorität und Vorbeter war.28 In einem Defter von 1608—1609 wird als Beschäftigter einer Weissenburger Dschami Ali benannt, der dort das Amt des Kerzenwärters und Küsters bekleidete.29 In einer Steuerkonskription aus der Zeit Murads III. findet man auch einen Hinweis auf die Derwische des Hadschi Bektasch-Klosters der Vorstadt.30 Im Jahr 1688 vertrieben die Jesuiten einen kalvinistischer Prediger, der während der Türkenherrschaft in Weissenburg tätig war.31 Eine Urkunde des Jahres 1539 erwähnt den Maler (Pictor) und Domherren János von Weissenburg (de Alba), einen aufrichtigen Menschen,32 der Fresken Miniaturen und eventuell Kodizes geschaffen haben mag. Erwähnung verdienen an dieser Stelle auch der Maler (Pictor) und Weissenburger Bürger Bertalan, den eine zwischen 1516 und 1526 ausgegebene Urkunde nennt, sowie der Bojadschi (Maler) Mumi Kara, dessen Name und Geschäft in einem Defter des Jahres 1560—1561 verzeichnet sind.33 Wenngleich die Tätigkeit der beiden weitaus prosaischer gewesen sein dürfte als die des Vorgenannten. Bei dem Wahrsager (Remmal) Hassan, der 1560 im 15 KÁROLY 1989, FITZ-CSÁSZÁR-PAPP 1966 16 KARÁCSON 1908, 48. 17 FEJÉR COD. DIPL. VIII., 182; FITZ-CSÁSZÁR-PAPP 1966,13; GYÖRFFY 1987 « KAROLY 1898,116-146. 15 PODHRADSZKY 1859, 231-256; VELICS-KAMMERER 1890 IL, 52. 20 FÜGEDI 1967, 45; VELICS-KAMMERER 1886-90 IL, 50; ÉRSZEGI 1971, 262. 21 MOL DI 18, 191; KÁROLY 1898 V., 275; FITZ-CSÁSZÁR-PAPP 1966, 16; SIKLÓSI 1993, 71-84. 22 SIKLÓSI 1990, 65. 23 ÉRSZEGI 1971 24 KÁROLY 1989, 655. 25 FITZ-CSÁSZÁR-PAPP 1966,154; GYÖRFFY 1987, 371. 26 SIKLÓSI 1990, 75-76. 27 SIKLÓSI 1990, 82. 28 SIKLÓSI 1990, 59-70. 29 VELICS-KAMMERER 1890 L, 398. 30 SIKLÓSI 1990, 59-70. 31 FARKAS 1989, 240. 32 ÉRSZEGI 1971, 261; FARKAS 1989, 204. 33 ÉRSZEGI 1971, 255; VELICS-KAMMERER 1890 II., 254.