Demeter Zsófia (szerk.): Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis - Szent István Király Múzeum közleményei. C. sorozat 39. (Székesfehérvár, 2010)
Tanulmányok - Régészet - Siklósi Gyula: Berufe and ihre territoriale Verteilung im mittelalterlichen Székesfehérvár
Alba Regia 39. (2010) Verzeichnis über den Pachtzins der Läden des Schatzamtes vorkommt, handelt es sich nicht unbedingt um einen Mann der Kirche.34 35 Der Kantor war Leiter der von Gesang begleiteten liturgischen Handlungen und eventuell Musiklehrer. Zwei aus dem Jahr 1426 datierende Urkunden benennen den Kantor der königlichen Basilika, Emerico de Syrimio. 1439 wird Ferenc, der zweite Chorherr für Gesang15 und 1458 Mátyás, ebenfalls Chorherr für Gesang erwähnt.36 In drei Urkunden von 1538 bzw. 1539 kommt der Name des Geschworenen János Kánthor vor, und Defter des Jahres 1544 erwähnen das Haus Kántor sowie das Haus des Balázs Kántor in der Innenstadt.37 Im Mittelalter und während der Türkenzeit wurden in Stuhlweissenburg mehrere Schulen betrieben, die schon seit der Zeit Stephans des Heiligen bestanden.38 Nach der Legende über den hl. Gerhard soll der Bischof den Mönch Morus beauftragt haben, ihm aus der Weissenburger Schule einen singenden oder vorlesenden Chorherren zu bringen. Moms brachte den Vfemagister Henrik mit.39 In Papstbriefen aus den Jahren 1216 und 1217 ist von einem Weissenburger Domherrenmagister (Scholasticus Albensis) die Rede.40 * Eine Urkunde von 1458 erwähnt Mátyás, Chorherr für Gesang und András, den für das Vorlesen verantwortlichen ChorherrenA Andere Schriftquellen berichten im Zusammenhang mit den Belagerangen der Jahre 1490 und 1543 von der Schuljugend der Stadt.42 Im 15. Jahrhundert besuchten 32 Studenten aus Weissenburg die Wiener Universität.43 Auch die Türken gründeten seinerzeit mehrere Schulen, die den Dschamis angeschlossen waren und ebenfalls zum Tätigkeitsfeld des oben erwähnten Personals der Dschamis (Khatib, Sermahftl, Kajjim, Moarrif Devrkhan, Khalfa oder Moallimi Mekteb) gehörten. In Weissenburger Urkunden des 15-16. Jahrhunderts findet man zudem die Namen verschiedener Schreiber (literatus), die meistens bei den Geschworenen aufgezählt wurden. Einem türkenzeitlicher Nachlass ist zu entnehmen, dass sie nicht zu den reichsten Stadtbewohnern zählten.44 Im Gebiet des mittelalterlichen Alba Regia gab es mehrere Hospitäler und Gästehäuser: Neben der königlicher Basilika bestand das 1370 erwähnte Gästehaus St. Antonius, dessen Direktor damals der Priester János war. Der erste Hinweis auf das Hospital des Kollegiatssdfts St. Nikolaus stammt aus dem Jahr 1234, während das Hospi* der Johanniter schon seit 1192 in den Schriftquellen vorkommt.45 Diese Hospize nahmen Alte, Gebrechliche und Kranke auf, deren Betreuung gewiss Ärzten und Pflegern oblag. Dokumente mit Angaben über sie sind jedoch nicht erhalten geblieben. In einer türkischen Konskription von 1544 stiessen wir auf ein Chirurgengeschäft (Dscherah Dukkiani).46 Als Chirurgen bzw. Feldscher betädgten sich Barbiere: Der Name des Weissenburger Bürgers Gál Barbel erscheint gleich in zwei Urkunden des Jahres 1503, zwischen 1516 und 1526 erwähnen Dokumente Miklós Barbél und 1546 dann Tamás Barbel aus dem Stadtteil Inkován.47 48 Ein Ladenverzeichnis von 1544 führt sowohl ungarische, als auch türkische Barbierläden (Challak, Berber) an: diese wurden von Mahmud, Jussuf Janitschar, Hüssein Janitschar, einem Janitscharen, Khossrev, dem Barbier der Müstafs, bzw. einem ungarischen Barbier gemietet. Der neue Laden des Barbiers Kassim war ein altes Barbiergeschäft48 Im Ladenverzeichnis des Jahres 1560 kommen die Geschäfte der Barbiere Karak, Iskender, Khurrem, Ali und Sinan vor,49 und auch einen Bartscherer (Sertrasch), Kassim, findet man in dem Verzeichnis.50 Aus dem mittelalterlichen und türkenzeitlichen Weissenburg sind uns zwei ungarische Bademeister namentlich bekannt: 1517 stand am Markt der Ofner Vorstadt das Haus von Lukács Ferdem, zwischen 1574 und 1595 wird der Name des Hausbesitzers János Feresfős erwähnt.51 In Istolm Belgrad empfingen mindestens fünf türkische Bäder Gäste, worunter das im Gebiet des Stadtteils Ingovány errichtete Dampfbad 1546 vielleicht das Sefer bin Mustafa 34 VELICS-KAMMERER 1890 II., 253; VASS 1989, 84, 96 übersetzte die Bezeichnung als Bote bzw. Kurier. 35 ÉRSZEGI 1971, 220. 36 ÉRSZEGI 1971, 230. 37 VELICS-KAMMERER 1890 II., 25-26; ÉRSZEGI 1971, 262; FARKAS 1989, 204. 38 FÜG EDI 1967, 34. 35 MÓRA 1989, 21. 40 KÁROLY 1898, 219. « ÉRSZEGI 1971, 230. 43 KÁROLY 1898, 220; LAUSCHMANN 1993, 96. 43 LAUSCHMANN 1993, 79. 44 VELICS-KAMMERER 1890 II., 25-26, 253, 297; CSÁNKI 1897, 312; KÁROLY 1898, 266; ÉRSZEGI 1971; VASS 1989, 35, 96; FARKAS 1989, 204; LAUSCHMANN 1993, 83, 113, 128-129. 45 SIKLÓSI 1990 46 VELICS-KAMMERER 1890 II., 22. 47 ÉRSZEGI 1971, 250; LAUSCHMANN 1993, 128-129. 48 VELICS-KAMMERER 1890 II., 23-24. 49 VELICS-KAMMERER 1890 II., 252-253; VASS 1989, 84, 95-96. » VELICS-KAMMERER 1890 IL, 253. si ÉRSZEGI 1971, 254; VASS 1989, 137. 9